- Sudans Ex-Staatschef Omar al-Baschir kann an den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert werden.
- Die sudanesische Übergangsregierung einigte sich am Dienstag darauf, dass diejenigen, die in Den Haag angeklagt sind, auch dort erscheinen müssen.
- Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) wirft al-Baschir Kriegsverbrechen und Völkermord im Konflikt in der Region Darfur vor und hat Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Der ICC erliess 2009 Haftbefehl gegen al-Baschir. Im Jahr 2010 folgte ein Haftbefehl wegen Völkermordes in der Provinz, wo nach UNO-Angaben beim Vorgehen der Armee und verbündeter Milizen gegen Rebellengruppen seit 2003 mehr als 300'000 Menschen getötet wurden. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden vertrieben.
Im Sudan hatten im Dezember 2018 Demonstrationen gegen den fast 30 Jahre lang autoritär regierenden Staatschef al-Baschir begonnen. Im April 2019 wurde er schliesslich gestürzt. Vorübergehend übernahm die Armee die Regierungsgeschäfte. Nach monatelangen und teils blutigen Massenprotesten wurde schliesslich ein sogenannter Souveräner Rat gebildet, der eine gut dreijährige Übergangsphase zur Demokratie in dem nordafrikanischen Staat leiten soll.