- Nach nur gut drei Monaten ist Frankreichs verurteilter Ex-Präsident Nicolas Sarkozy seine Fussfessel wieder losgeworden.
- Dem 70-jährigen Konservativen wurde eine Haftaussetzung unter Auflagen gewährt, wie die Pariser Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
- Sarkozy war wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt worden.
Zwei davon sind auf Bewährung ausgesetzt, eines sollte er zu Hause mit einer Fussfessel verbüssen. Das elektronische Gerät wurde ihm Anfang Februar angelegt.
Sarkozy kann nun wieder mehr Freiheit geniessen. Mit der Fussfessel durfte er das Haus nur noch zwischen 8 und 20 Uhr verlassen. Ausnahmen gab es, wenn er für einen weiteren Prozess vor Gericht erscheinen musste.
Dennoch muss der ehemalige Star der bürgerlichen Rechten in Frankreich auch jetzt Auflagen beachten: Wenn er ins Ausland fährt oder mehr als 15 Tage verreist, braucht er etwa eine richterliche Genehmigung.
Vorzeitige Haftaussetzung aufgrund des hohen Alters
Dass Sarkozy schon nach wenigen Monaten die Fussfessel los ist, liegt an seinem Alter: Weil er 70 Jahre alt ist, konnte er einen Antrag auf Haftaussetzung bereits stellen, bevor er die Hälfte seiner Strafe verbüsst hatte.
Erst im Dezember hatte das Kassationsgericht als oberstes französisches Gericht das Urteil gegen Sarkozy bestätigt. Die Strafe war für ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der jüngeren französischen Geschichte beispiellos.