- Frankreichs Umweltminister François de Rugy hat seinen Rücktritt eingereicht. Das teilte der Politiker via Facebook mit.
- Zuvor waren Vorwürfe aufgekommen, de Rugy habe auf Staatskosten zu teuren Abendessen geladen und Arbeiten in seiner Wohnung erledigen lassen.
- Verkehrsministerin Elisabeth Borne wird das Amt übernehmen, wie der Élysée-Palast am Dienstagabend mitteilte.
De Rugy war nach nur gut zehn Monaten im Amt über die sogenannte «Hummer-Affäre» gestürzt. Nach einem Bericht der Online-Zeitung «Médiapart» hatte er als Unterhaus-Vorsitzender zwischen Oktober 2017 und Juni 2018 rund zehn Abendessen gegeben, bei denen Hummer, Champagner und teure Weine gereicht wurden.
Die Gäste sollen grösstenteils aus dem Umfeld von de Rugys Frau gekommen sein, die Journalistin beim Magazin «Gala» ist. De Rugy hatte die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Die Regierung veranlasste eine interne Untersuchung und verpflichtete de Rugy, «jeden beanstandeten Euro zurückzuzahlen», wie eine Sprecherin mitteilte.
Weiterer Dämpfer für Macron
Für Präsident Emmanuel Macron ist der Rücktritt ein Dämpfer: Erst vor knapp einem Jahr hatte de Rugys Vorgänger Nicolas Hulot sein Amt als Umweltminister aufgegeben. Der frühere Fernsehmoderator begründete dies mit einem mangelnden Engagement der Regierung für den Klima- und Umweltschutz. Mit de Rugy geht bereits der achte Minister in Macrons erst gut zweijähriger Amtszeit.