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Nach Militärputsch Die Proteste in Burma halten an – trotz Präsenz des Militärs

  • Die Proteste in Burma halten an, trotz grosser Anwesenheit und Gewalt des Militärs.
  • In der früheren Hauptstadt Rangun versammelten sich zehntausende Demonstrantinnen und Demonstranten.
  • Das Internet wurde die dritte Nacht in Folge blockiert.

Die Demonstrierenden in Burma, auch Myanmar genannt, geben nicht auf. Sie demonstrieren weiterhin gegen den Militärputsch und die beängstigende Möglichkeit einer neuen Ära der Diktatur. In Rangun, der früheren Hauptstadt, versammelten sich am Mittwoch zehntausende Menschen.

Ein «Meer von Demonstrierenden»

Es sei die grösste Kundgebung seit Tagen gewesen, berichten Beobachter. Der Verkehr wurde mit einer Sitzblockade nahe der Sule-Pagode im Zentrum teilweise lahmgelegt. Das Nachrichtenportal «Eleven Myanmar» sprach von einem «Meer von Demonstranten».

«Die Menschen haben ein Recht, sich zu versammeln, ohne die Bedrohung von Festnahmen und Gewalt durch das Militär», twitterte der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Burma, Tom Andrews. «Die Welt marschiert heute mit euch.» Landesweit sollen Hunderttausende auf den Strassen gewesen sein. Zu den zentralen Forderungen gehört die Wiedereinsetzung der Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.

Obschon in der Nacht zahlreiche Militärfahrzeuge auffuhren, gab es auch am Mittwoch Massenproteste. Das Internet in Burma wurde die dritte Nacht in Folge gesperrt.

Vorboten von «Massenmorden und Inhaftierungen»

Der UN-Gesandte Andrews warnte das Militär vor einer blutigen Niederschlagung der Proteste. «Ich habe Berichte erhalten, wonach Soldaten aus abgelegenen Regionen nach Yangon (Rangun) transportiert wurden.» In der Vergangenheit seien solche Truppenbewegungen Vorboten von «Massenmorden, Verschwinden lassen und Inhaftierungen» gewesen. Während der fast 50 Jahre währenden Militärdiktatur, die erst vor zehn Jahren demokratischen Reformen gewichen war, hatten die Generäle jeden Widerstand brutal niedergeschlagen.

In den vergangenen Tagen hat die Armee ihre Präsenz in vielen Hochburgen der Proteste massiv verstärkt. Immer wieder gibt es in sozialen Netzwerken Berichte von Festnahmen und Angriffen der Einsatzkräfte auf friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten – etwa mit Wasserwerfern und Gummigeschossen, aber zuletzt auch mit Steinschleudern.

Zwei Klagen gegen Regierungschefin Suu Kyi

Regierungschefin Suu Kyi sowie viele Mitglieder ihrer Regierung wurden in Gewahrsam genommen. Inzwischen geht die Justiz mit zwei Klagen gegen Suu Kyi vor – wegen angeblicher Verstösse gegen Import-Export-Gesetze und Nichteinhaltung von Corona-Massnahmen.

Überraschend wurde die 75-Jährige dazu per Videoschaltung von einem Richter befragt, ohne Anwesenheit eines Anwalts, wie ihr Verteidiger betonte. Suu Kyi wurde seit ihrer Festsetzung nicht mehr gesehen. Sie soll sich im Hausarrest befinden.

Rendez-vous, 17.02.21, 12:30 Uhr ; 

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