- Der Südosten der Vereinigten Staaten kämpft nach dem Sturm «Florence» mit enormen Fluten.
- Diese sollen noch schlimmer werden.
- Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Nach einer Zählung des US-Senders CBS sind inzwischen 31 Menschen in den drei Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Virginia an den Folgen des Unwetters gestorben.
Grosse Teile der Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und inzwischen auch Gebiete im Süden Virginias sind überschwemmt. Sturmfluten im Atlantik haben die Pegel der Flüsse auf Rekordstände gebracht. Ihr Wasser drückt immer weiter ins Inland: Überflutungen wurden selbst aus der Stadt Fayetteville gemeldet, die rund 150 Kilometer landeinwärts liegt.
«Das Schlimmste steht noch bevor»
Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Colvin, sagte: «Das Schlimmste steht uns noch bevor.» In einigen kleinen Gemeinden herrschte Sorge, dass die Orte ganz ausradiert und nie wieder aufgebaut werden könnten – wie es bereits 2016 nach Hurrikan «Matthew» an einigen Orten geschehen war.
Zahlreiche Strassen waren unpassierbar, Rettungskräfte holten Menschen mit Booten aus ihren überfluteten Häusern. Autofahrer mussten teils Umleitungen von hunderten Kilometern in Kauf nehmen. Die Behörden befürchteten, dass die Wassermassen über die Flüsse bis in die Mittelgebirge gedrückt werden und dort Erdrutsche auslösen könnten.
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Bild 1 von 13. Die Behörden hatten vorsorglich mehr als eine Million Menschen entlang der Küste aufgerufen, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen. Nicht alle folgten aber den Aufrufen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 13. Im Auge des Sturms: Der Hurrikan von oben. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 13. Der Sturm birgt eine riesige Gefahr. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 13. Die Behörden rechnen damit, dass insgesamt fünf Millionen Menschen in einem riesigen Einzugsgebiet im Südosten der USA von Überschwemmungen betroffen sein könnten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. «Florence» bringt gewaltige Wassermassen mit sich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 13. Die Tücke ist nicht die Windstärke, sondern die grosse Menge an Niederschlägen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 13. «Florence» und Folgen des Sturms forderten zahlreiche Tote. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 13. Katastrophenschützer mussten ausrücken, um Menschen aus überfluteten Häusern zu retten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 13. Die Bevölkerung deckte sich mit Proviant ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 13. Anstehen für Gas. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 13. Der Weg des Sturms. North Carolina war das erste Opfer. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 13. Schon Tage zuvor, waren erste Orte überschwemmt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 13. Vorboten von «Florence»: Hohe Wellen bedrohen die Küstengebiete. Bildquelle: Keystone.
Andernorts gab es aber erste Anzeichen von Entwarnung. Das Nationale Hurrikan-Zentrum nahm seine Sturmwarnungen für weite Teile der Küste zurück. Am Flughafen des Urlauberortes Myrtle Beach wurde der Flugbetrieb wieder aufgenommen.
Am Freitag auf Land getroffen
«Florence» war am Freitagmorgen (Ortszeit) als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 in North Carolina auf Land getroffen. Die Windgeschwindigkeiten schwächten sich dann weiter deutlich ab. Die Tücke an dem Sturm ist allerdings nicht die Windstärke, sondern die grosse Menge an Wasser, die er an die Küste getragen hat.
Ein Problem ist auch, dass der Sturm sehr lange über dem Küstengebiet verweilt. Er bewegte sich am Sonntag nur mit minimalem Tempo von zuletzt acht Kilometern pro Stunde vorwärts, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum mitteilte. Die Region ist dadurch über lange Zeit starkem Regen ausgesetzt.
Eine Million Menschen ohne Strom
Nach Behördenangaben sind derzeit fast eine Million Menschen ohne Elektrizität. Der regionale Stromversorger Duke Energy hatte zeitweise mehr als 10'000 Fachkräfte im Einsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Die Experten können jedoch an vielen Orten erst aktiv werden, wenn die Fluten zurückgehen.
Die Behörden hatten hunderttausende Menschen entlang der Südostküste aufgerufen, sich vorsorglich vor dem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen und landeinwärts Schutz zu suchen – bei Freunden, Verwandten, in Hotels oder Notunterkünften. Nicht alle waren dem Aufruf gefolgt. US-Präsident Donald Trump will in der kommenden Woche in das Gebiet an der Südostküste reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.