- US-Präsident Donald Trump will den scheidenden Verteidigungsminister James Mattis bereits per 1. Januar ersetzen.
- Im neuen Jahr soll der bisherige Vize-Verteidigungsminister Patrick Shanahan die Führung des Pentagons kommissarisch übernehmen.
James Mattis hatte wegen Differenzen mit Präsident Donald Trump über den Abzug der US-Truppen aus Syrien seinen Rücktritt erklärt. Zugleich hatte er angeboten, noch zwei Monate auf seinem Posten zu bleiben. Nun teilte Trump auf Twitter die Nomination von Patrick Shanahan mit.
Er mache den «sehr talentierten Vize-Verteidigungsminister» Patrick Shanahan ab dem 1. Januar zum amtierenden Verteidigungsminister, teilte Trump am Sonntag auf Twitter mit. Ein Insider sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Trump sei verärgert über das grosse Echo, welches Mattis' Rücktrittsbrief erhalten habe.
Anders als Mattis hat Shanahan nie in der US-Armee gedient. Den Grossteil seines bisherigen Berufslebens arbeitete er in der Privatwirtschaft. Er war mehr als drei Jahrzehnte lang Manager beim US-Flugzeugbauer Boeing, bevor er 2017 ins Pentagon wechselte.
Mattis hatte am Donnerstag auf Ende Februar seinen Rücktritt angekündigt. Er tat dies kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für einen Abzug aller 2000 US-Soldaten aus Syrien. In seinem Rücktrittsschreiben kritisierte Mattis Trumps Aussenpolitik und dessen Umgang mit Amerikas Alliierten im Zusammenhang mit dem überraschenden Rückzug aus Syrien.
Auch Brett McGurk tritt zurück
Wegen seiner Ablehnung eines schnellen und vollständigen Abzugs von US-Truppen aus Syrien gibt auch der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Brett McGurk, seinen Posten vorzeitig auf. Statt im Februar scheide er bereits am 31. Dezember aus dem Amt, teilte das Aussenministerium in Washington mit.
Trump äusserte sich verächtlich über diesen Rücktritt. McGurk war noch von Barack Obama eingesetzt worden. Trump kommentierte, die «Fake-News»-Medien machten eine grosse Sache aus diesem «nichtigen Ereignis». Er kenne McGurk nicht einmal. Frühere hohe Beamte in der ehemaligen Regierung Obama werteten es als Armutszeugnis, dass Trump seinen bedeutenden Sondergesandten nicht kenne.