- Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bereitet die Bevölkerung auf einen Engpass bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln vor.
- Die Ursache dafür sieht Nordkoreas Machthaber in Wetterereignissen und in der Corona-Pandemie.
- Er wies die Teilnehmer eines Treffens des Zentralkomitees der Partei der Arbeit an, Lösungen vorzulegen.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un wird nach dem mehrtägigen Kader-Treffen der herrschenden Arbeiterpartei in Pjöngjang von den Staatsmedien mit düsteren Prognosen zitiert: Die Nahrungssituation für die Menschen werde nun «angespannt» sein. Die Landwirtschaft habe im vergangenen Jahr infolge eines Taifuns weniger Getreide ernten können, sagte Kim zur Begründung.
Eine gute Ernte sei die «militante Aufgabe, die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität» erfüllen müsse. Nur so könne den Menschen ein stabiles Leben ermöglicht und der sozialistische Aufbau des Landes gewährleistet werden. Parteichef Kim wies die Parteiführung an, Massnahmen zur Lösung des Problems zu ergreifen.
Nicht die ganze Wahrheit
Nordkorea ist nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungsmittelhilfen aus dem Ausland angewiesen. Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung fehlen dem Nachbarland in diesem Jahr 1.2 bis 1.3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für eine halbwegs ausreichende Versorgung der Bevölkerung.
Im vergangenen Jahr hatte neben den Folgen von Überschwemmungen und Sturmschäden auch die Coronavirus-Pandemie dem streng abgeschotteten Land schwer zugesetzt. Nordkorea hatte seine Grenzen wegen des Corona-Ausbruchs schon früh geschlossen, was sich auch stark auf den Aussenhandel auswirkte.