Die Gesundheitskommission in Peking meldete den bisher stärksten Anstieg der Infektionen innerhalb eines Tages. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg auf über 17'000 Personen. In der besonders schwer betroffenen Millionenstadt Wuhan haben die Behörden in nur einer Woche ein Notspital aufgebaut. Nun sollen dort 1000 Betten für Corona-Virus-Patienten zur Verfügung stehen, wie SRF-Korrespondent Martin Aldrovandi sagt.
SRF News: Kann das Spital schon in Betrieb genommen werden?
Martin Aldrovandi: Davon gehe ich aus. Es wurde gestern Sonntag fertiggestellt und den Militärärzten offiziell übergeben. Ab heute Montag soll der reguläre Betrieb beginnen. Es gab bereits Bilder vom medizinischen Personal, das noch letzte Vorbereitungen getroffen hat. Zumindest auf den Fotos sieht es aus wie ein richtiges Spital. Man muss sich darüber im Klaren sein: Es ist auch ein Prestigeprojekt der Regierung, also der Partei.
Ein Spital allein reicht sicher nicht.
Die Leute sollen sehen, dass die Regierung sie nicht im Stich lässt. Sie unternimmt etwas und scheut eigentlich keine Mühen, um den Menschen zu helfen. Ich kann mir vorstellen, dass es in Zukunft noch weitere solche Spitäler geben wird.
Was bringt ein Spital mit 1000 Betten in einer Stadt von elf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern?
Dieses Spital allein reicht sicher nicht, deswegen wird ebenfalls im Eiltempo noch ein zweites Spital gebaut. In ein paar Tagen soll dieses offiziell eröffnet werden und Patientinnen und Patienten aufnehmen. Ausserdem hat man die Menschen aufgefordert, vermehrt zu Hause zu bleiben, denn am Anfang begaben sich viele, die Grippe hatten oder sonst erkältet waren, in die Spitäler. Dort wurden die Warteschlangen sehr lange. Deshalb sagte man den Menschen, sie sollten zu Hause bleiben soll. Dadurch konnte man den Druck auf die Spitäler etwas reduzieren.
Das Gespräch führte Roger Aebli.