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Neuer Bericht der WHO Mikroplastik im Trinkwasser ist kaum eine Gefahr

  • Die Menge an Mikroplastik, die heute in Westeuropa im Trinkwasser vorkommt, ist keine Gefahr für den Menschen, erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht.
  • Darin fasst sie die jüngste Studienlage zu Mikroplastik im Trinkwasser zusammen, und empfiehlt stärker gegen den Plastikeintrag in die Umwelt vorzugehen.
  • Zudem könnten an Mikroplastik angelagerte Chemikalien oder Bakterien durchaus eine Bedrohung für die Gesundheit darstellen.

Die Good News in aller Kürze: Die Mengen an Mikroplastik, die heute in westeuropäischen Ländern im Trinkwasser vorkommen können, sind keine Gefahr für uns Menschen. Zu diesem Resultat kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem aktuellen Bericht, der die Studienlage zu Mikroplastik im Trinkwasser zusammenfasst.

Der Report der WHO

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Den Bericht der Weltgesundheitsorganisation zum Thema Mikroplastik im Trinkwasser finden Sie hier .

Ein Resultat, das viele überraschen mag. Schliesslich überwiegen die alarmierenden Neuigkeiten, wenn es um Mikroplastik geht. Doch die WHO entwarnt mit guten Gründen: das Schlucken der Teilchen ist für unsere Verdauung kein Problem, dafür sind sie schlicht zu klein.

Chemikalien, Weichmacher und Bakterien

Grundsätzlich können sie aber problematische Chemikalien wie Weichmacher freisetzen. Oder sie transportieren an ihrer Oberfläche einen Film aus Bakterien, die unser Organismus nicht verträgt. In beiden Punkten kommt die WHO aber zum Schluss – der Beitrag von Mikroplastik ist sehr klein.

Es sind vor allem Chemikalien aus anderen Quellen, beispielsweise Pestizide aus Hausgärten und der Landwirtschaft oder auch Industriechemikalien, die die Trinkwasser-Qualität bedrohen. Und die grösste Gefahr für sauberes Trinkwasser, vor allem in weniger entwickelten Ländern, sind nach wie vor krankmachende Bakterien aus verschmutztem Abwasser.

Weiterhin Lücken in der Erforschung

Die WHO betont aber auch, es gebe noch Lücken in der Erforschung von Mikroplastik. Bis heute fehlen zum Beispiel Studien dazu, was genau mit dem Mikroplastik in unserem Magen und Darm passiert. Gänzlich ausschliessen lässt sich ein Risiko deshalb vorläufig nicht.

Dringend nötig wäre es darum, so die WHO, noch vehementer gegen die Plastikverschmutzung unserer Umwelt vorzugehen, Denn – was zum Beispiel als PET-Flasche am Strassenrand liegen bleibt, kann früher oder später als Mikroplastik in unseren Trinkwasser-Reservoirs enden.

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