- Die US-Behörden haben einen Mann in der Nähe von Miami verhaftet, der in Verbindung mit den verschickten Paketbomben stehen soll.
- Der Verdächtiger ist eingeschriebenes Mitglied der Republikaner und bereits häufiger polizeilich aufgefallen.
- Zuvor waren zwei weitere mutmassliche Paketbomben aufgetaucht, die an prominente Kritiker von Präsident Donald Trump adressiert waren.
Nach öffentlich zugänglichen Informationen wurde der Mann während der vergangenen Jahre mehrfach festgenommen, unter anderem wegen einer Bombendrohung.
Auf dem Kleinbus des Tatverdächtigen sind einem von CNN verbreiteten Foto zufolge mehrere Aufkleber mit den Porträts von Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence angebracht. Auch ein Aufkleber mit der Aufschrift «CNN ist zum Kotzen» ist zu erkennen.
«Täter wird mit voller Härte bestraft»
Bei dem 56-Jährigen handelt es sich Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge um den Hauptverdächtigen. Die Festnahme sei auf einem Parkplatz in Plantation im Bundesstaat Florida erfolgt.
Seine Fingerabdrücke seien auf einem der versandten Päckchen an eine Kongressabgeordnete gefunden worden, sagte FBI-Chef Christopher Wray an einer Medienkonferenz.
Der Mann wurde angeklagt, wie US-Justizminister Jeff Sessions an der Medienkonferenz sagte. Der Verdächtige muss sich unter anderem wegen des illegalen Versands von Sprengstoff sowie Drohungen gegen frühere Präsidenten verantworten. Insgesamt gab es fünf Anklagepunkte. Sollte er für schuldig befunden werden, drohen ihm 48 Jahre im Gefängnis.
Trump twitterte, der «‹Bomben›-Kram» schade dem Wahlkampf seiner Republikaner. Am 6. November findet die Kongresswahl statt. Trump sagte am Abend, er sei über die Festnahme informiert worden. Der Täter werde mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft, kündigte er an.
Baupläne aus dem Internet
In Kreisen der Ermittler hiess es, die Baupläne für die Sprengsätze stammten aus dem Internet. Mehrere trügen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz in Florida. Sie war bis 2016 auch Vorsitzende des Democratic National Committee, der nationalen Organisation der Demokraten.
«Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden», sagte FBI-Vizechef William Sweeney. Landesweit seien Hunderte Ermittler mit dem Fall befasst.
Nummer elf und zwölf heute aufgetaucht
Am Freitag sind zwei weitere mutmassliche Briefbomben aufgetaucht, die an prominente Kritiker von Präsident Donald Trump gerichtet waren. Eine davon war an den früheren Nationalen Geheimdienstdirektor James Clapper adressiert, wie der Sender CNN am Freitag meldete. Die zweite war nach Angaben der Bundespolizei FBI für den Senator Cory Booker von den oppositionellen Demokraten bestimmt.
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Bild 1 von 9. George Soros. Der einflussreiche Parteispender der USA George Soros war der erste Adressat. An seinem US-Wohnsitz war am Montag eine Briefbombe aufgetaucht. (dpa). Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 9. Barack Obama und Hillary Clinton. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Secret Service ein verdächtiges Paket an die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton abgefangen hat. Kurz darauf wurde ein weiterer Fund bekannt, diesmal mit der Adresse des Ex-Präsidenten Barack Obama. (dpa). Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. John Brennan. Ex-CIA-Chef John Brennans Paket wurde an CNN geschickt. Er tritt bei der TV-Station häufig als Kommentator auf. (dpa). Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. Maxine Waters. An die demokratische Kongressabgeordnete Maxine Waters wurden sogar zwei Pakete verschickt, eines nach Washington D.C. und eines nach Los Angeles. (dpa/cnn). Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Eric Holder. Gemäss einem NBC-Bericht war das Päckchen an den früheren Justizminister Eric Holder falsch adressiert und landete im Büro der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz. Die Abgeordnete war als Absenderin des Pakets angegeben. (dpa). Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Joe Biden. Auch beim ehemaligen US-Vizepräsident Joe Biden entdeckten Ermittler zwei verdächtige Sendungen. (dpa). Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Robert De Niro. Am gleichen Tag wurde auch bei Schauspieler Robert De Niro ein Paket entdeckt. Der Hollywood-Star hatte Präsident Trump in der Vergangenheit scharf kritisiert. Die beiden Pakete an Biden und De Niro glichen denen an Obama und Clinton. (dpa). Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Cory Booker. Das elfte Paket konnte in Florida vom FBI sichergestellt werden. Es war an den demokratischen Senator Cory Booker aus New Jersey adressiert. (ap). Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. James Clapper. Wie CNN am Freitag mitteilt, ging beim New Yorker Sitz des TV-Senders ein weiteres verdächtiges Paket ein – adressiert an den ehemaligen Nationalen Geheimdienstdirektor James Clapper. Clapper ist wie Ex-CIA-Chef Brennan für den Trump-kritischen Sender tätig. (rtr). Bildquelle: Keystone.
Die verdächtige Sendung an Clapper trug die Adresse des New Yorker Sitzes von CNN, wie der Fernsehsender berichtete. Clapper tritt bei dem Trump-kritischen Medium als Experte auf. Die New Yorker Polizei teilte zunächst lediglich mit, dass sie wegen einer verdächtigen Sendung zu einer Poststelle gerufen worden sei, die nahe der CNN-Büros im Stadtteil Manhattan liegt.
Verletzt wurde niemand. Auch war weiter unklar, ob die in grossen Briefumschlägen enthaltenen Apparaturen tatsächlich funktionsfähig waren.