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Reaktionen aus Afrika zur Aufhebung des Patentschutzes bei Corona-Impfstoffen
Aus HeuteMorgen vom 06.05.2021. Bild: Reuters/Archiv
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Patentfreigabe für Impfstoffe Patentschutz aufheben? Afrika reagiert positiv

WHO-Regionaldirektorin Moeti und Nkengasong vom Zentrum für Krankheitsbekämpfung sind erfreut, doch es brauche mehr.

Nur ein Prozent aller Covid-19-Impfungen weltweit wurde bisher in Afrika verabreicht, und versprochene Lieferungen fallen aus. Darum wäre die Aussetzung des Patentschutzes, wie ihn die USA neuerdings befürworten, wichtig, erklärt WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti. «Es ist ein erster Schritt. Dann könnten die Pharmafirmen mit neuen Partnern zusammenspannen, denn wir müssen die Impfstoffproduktion rasch ausbauen.»

Matshidiso Moeti trägt eine Brille und geflochtene Haare und ein Perlenohrring.
Legende: Matshidiso Moeti ist WHO-Regionaldirektorin für Afrika und gebürtige Botswanerin. Sie ist die erste Frau auf diesem Posten, seit über 20 Jahren kämpft sie gegen alle grossen Epidemien auf dem Kontinent – darunter HIV, Ebola und Covid-19. Reuters/Archiv

Bisher gibt es in Afrika nur eine einzige Fabrik, die Covid-19-Impfungen herstellt. Falls der Patentschutz aufgehoben würde, könnten es mehr werden. Aber wann?

Partner nötig für Impfstoff-Herstellung

John Nkengasong von Afrikas Zentrum für Krankheitsbekämpfung bleibt zurückhaltend: «Der Verzicht auf den Patentschutz führt nicht dazu, dass sich alles über Nacht ändert.»

Er trögt einen Anzug mit beiger Kravatte und hat keine Haare.
Legende: John Nkengasong ist ein kamerunischer Virologe und der Direktor des Afrika-Zentrums für Krankheitsbekämpfung. Zuvor war er bei der WHO, die ihn während der Corona-Pandemie zum Sondergesandten für Afrika ernannte. Reuters/Archiv

Als Beispiel erwähnt er das renommierte Pasteur-Institut in Senegal: «Dort sagte man mir, mit entsprechender Unterstützung könnten wir Anfang nächsten Jahres rund 40 Millionen Dosen zu produzieren beginnen. Doch dafür braucht es Partner.»

Historische Chance dank der USA

Mit Organisationen und Firmen, die Geld und Wissen beisteuern, sei eine Handvoll Produktionsstätten in Afrika möglich. Die meisten Impfungen werden also weiterhin importiert, doch die Lieferengpässe könnten wohl behoben werden.

Das sei eine historische Chance – dank der USA, so John Nkengasong: Er hofft wie viele in Afrika, dass auch weitere Staaten im Kampf gegen Covid-19 die richtige Seite wählen. Das wird sich bei der Debatte über den Patentschutz in der Welthandelsorganisation WTO in den nächsten Wochen zeigen.

HeuteMorgen, 07.05.2021, 06:00 Uhr

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