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Präsidentschaftswahl in Peru Hängepartie in Lima

  • Nach Auszählung der Stimmen dürfte der Sozialist Pedro Castillo in Peru die Wahl vom vergangenen Sonntag gewonnen haben.
  • Das Wahlamt hat bisher jedoch niemandem zum Sieger erklärt, da noch einige Wahllisten mit Unregelmässigkeiten überprüft werden.
  • Die Differenz zwischen den beiden Kandidaten beträgt gerade einmal 60'000 Stimmen.
  • Die Entscheidung über den Sieg dürften nun Juristen fällen.

Nach Auszählung aller Stimmen erhielt Castillo 50.17 Prozent der Stimmen. Die Rechtspopulistin Keiko Fujimori erlangte 49.82 Prozent.

Die beiden Kandidierenden

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Die Wahl war ein Kräftemessen der politischen Extreme: Fujimori steht für eine neoliberale Wirtschaftspolitik und eine Sicherheitsstrategie der harten Hand. In den vergangenen Jahren war sie wegen Korruptionsvorwürfen allerdings selbst mehrfach in Untersuchungshaft. Weil sie gegen Bewährungsauflagen verstossen habe, hat die Staatsanwaltschaft zuletzt erneut Untersuchungshaft gegen sie beantragt.

Der Dorfschullehrer Castillo von der marxistisch-leninistischen Partei Perú Libre hingegen will im Fall eines Wahlsiegs einen sozialistischen Staat aufbauen, die Medien stärker kontrollieren und das Verfassungsgericht abschaffen.

Sowohl Castillo als auch seine Konkurrentin haben wegen angeblicher Manipulationen beantragt, die Stimmen aus bestimmten Wahllokalen für ungültig zu erklären. Die Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hingegen erklärten, dass die Wahl ohne grössere Unregelmässigkeiten abgelaufen sei.

SRF 4 News, 12.06.2021, 04:00 Uhr. ; 

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