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Recht auf Waffenbesitz «Es wird nichts passieren in den USA – es ist Wahlkampf»

Es war ein blutiges Wochenende. Innert 24 Stunden haben in den USA bei zwei Angriffen 30 Menschen ihr Leben verloren, viele wurden verletzt. Zusätzlich zu den beiden Attentaten wurden in Chicago bei einer Schiesserei auf einem Spielplatz sieben Menschen verletzt. Trotzdem wird sich am Waffengesetz nichts ändern, erklärt der Journalist Arndt Peltner.

Arndt Peltner

Freier USA-Korrespondent

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Der freischaffende USA-Korrespondent ist für mehrere deutschsprachige Zeitungen und Radiostationen tätig, unter anderem auch für SRF. Der gebürtige Nürnberger lebt seit 1998 in der Nähe von San Francisco.

SRF News: Was läuft gerade in den USA?

Arndt Peltner: Hier versucht man einfach damit umzugehen, was in den letzten 24 Stunden passiert ist.

Alle sind erschüttert – wie jedes Mal – aber das verhindert noch kein weiteres Attentat. Wird sich dadurch am laschen Waffengesetz vielleicht doch etwas ändern?

Es geht ja nicht nur um die Waffengesetze, sondern auch um die grundsätzliche Frage, ob es ein allgemeines Grundrecht auf Waffenbesitz gibt, das in der Verfassung verankert ist. Viele glauben, dass dies nicht so ist. Aber es ist eine politische Frage. Eine Mehrheit, das zu ändern, gibt es aber derzeit nicht. Das muss man ganz deutlich festhalten.

Überall kann es passieren, denn überall ist es schon passiert.

Es gab in diesem Jahr schon 293 Massenschiessereien mit mehr als drei Opfern. Man ist nicht mehr sicher in Kirchen, Synagogen, Schulen, Kindergärten, an Volksfesten, in Nachtclubs, am Arbeitsplatz – überall kann es passieren, denn überall ist es schon passiert. Ich glaube trotzdem nicht, dass sich in der nächsten Zeit etwas ändern wird – es ist Wahlkampf in den USA. Und da passiert gar nichts.

Die schlimmsten Schusswaffenangriffe in den USA

Sie sagen es: Im Herbst 2020 will Präsident Trump sich wiederwählen lassen. Bis jetzt werden vor allem das Thema Migration und die Krankenversicherung heiss diskutiert. Was ist mit dem Waffengesetz?

Die Kandidaten haben es schon mehrfach angesprochen. Einige davon kommen ja auch aus der Anti-Gun-Bewegung. Aber es war bei den Demokraten bisher nicht das Hauptthema.

Trump hat immer wieder betont, dass er der einzige Kandidat ist, der sich für das Grundrecht aller Amerikaner auf Waffenbesitz einsetzt.

Donald Trump hat es hingegen zum Thema gemacht: Er hat früh und immer wieder in seinen Reden und via Twitter betont, dass er der einzige Kandidat ist, der sich für das Grundrecht aller Amerikaner auf Waffenbesitz einsetzt. Es ist für ihn sogar ein grosses Thema, das er nicht loslässt.

Wie geht es weiter?

Die laxen Waffengesetze und dieses vermeintliche Grundrecht werden sicherlich ein grosses Wahlkampfthema sein. Und es wird dazu führen, dass die Verkäufe von Waffen und Munition in die Höhe schnellen lässt. Denn Trump und die Republikaner behaupten, dass die Demokraten alle Waffen einziehen wollen, wenn sie eine Mehrheit erreichen oder gar ins Weisse Haus einziehen. Das ist natürlich Blödsinn – aber mit diesen Horrorszenarien wird Wahlkampf gemacht.

Die Fragen stellte Danièle Hubacher.

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