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Rede im israelischen Parlament Trump wirbt in Knesset-Rede für Frieden im Nahen Osten

In einer einstündigen Rede vor den Abgeordneten rief Donald Trump den Frieden aus. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Trump erklärt Gaza-Krieg für beendet: Der US-Präsident bezeichnete das Ende des Krieges und die Rückkehr der Geiseln als Beginn «einer neuen Ära» im Nahen Osten. Dieser Tag markiere nicht nur das Ende eines bewaffneten Konflikts, sondern auch «das Ende einer Zeit von Terror und Tod». Künftige Generationen würden sich an diesen Moment erinnern – als den Wendepunkt, an dem sich alles zum Besseren verändert habe. «Der Krieg ist zu Ende», sagte Trump. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der kurz vor Trump ebenfalls gesprochen hatte, hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei.

Lob für Israel: Trump würdigte Israels militärische Stärke und die Errungenschaften des Landes. Die Zustimmung zum amerikanischen Friedensplan habe Israel laut Trump international rehabilitiert. Zwar hätten die vergangenen Monate dem Ansehen Israels geschadet, doch ein persönliches Gespräch mit Premierminister Benjamin Netanjahu habe die Wende gebracht, so Trump. Mit den militärischen Erfolgen in der Region in den letzten beiden Jahren, habe Israel «alles gewonnen, was es zu gewinnen gab».

Trump-Rede im israelischen Parlament

Abraham-Abkommen: Man sei an einem Moment angekommen, an dem sich alles verändern würde – für Israel und für den Nahen Osten – so Trump in seiner Rede. Die «Kräfte des Chaos, des Terrors und der Zerstörung» seien geschwächt, isoliert oder besiegt worden. Er kam auch auf die Abraham-Abkommen zu sprechen – eine Reihe von Normalisierungs­vereinbarungen zwischen Israel und mehreren Arabischen Staaten, die 2020 unter US-Vermittlung angestossen wurden. Er rief weitere Staaten dazu auf, sich anzuschliessen. Der Nahe Osten habe ein ausserordentliches Potenzial, so der US-Präsident. Extremismus und Terrorismus hätten nicht funktioniert, weder in Gaza noch im Iran.

Zwischenfall: Zwei Parlamentarier des Saales verwiesen

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Diskussion in einem Parlamentssaal mit mehreren Männern in Anzügen.
Legende: IMAGO/JALAA MAREY

Bei der Trumps Ansprache in der Knesset kam es auch zu einem Zwischenfall. Zwei Abgeordnete einer linksorientierten Oppositionspartei wurden plötzlich unter grossem Geschrei von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernt. Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete, sie hätten Schilder in die Höhe gehalten, auf denen die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates gefordert worden sei. Trump sagte zu der Entfernung der Störer: «Das war sehr effizient.»

Iranische Bedrohung: Trump ging auch auf den Angriff auf iranische Nuklearanlagen ein und betonte die Notwendigkeit, eine iranische Atombombe zu verhindern. Der Angriff im Juni dieses Jahres sei die «letzte Chance» gewesen dies zu tun. Er forderte Teheran zu einem aussenpolitischen Kurswechsel auf. «Nichts wäre besser für die Region, als wenn der Iran sich vom Terror lossagt, seine Nachbarn nicht mehr bedroht und das Existenzrecht Israels anerkennt», sagte Trump. Und weiter: «Wir sind bereit, wenn ihr es seid – und es wird die beste Entscheidung sein, die der Iran je getroffen hat.»

Wiederaufbau von Gaza: Trump kündigte Pläne für den Wiederaufbau des Gazastreifens an – unterstützt von wohlhabenden arabischen Staaten. Laut Trump befürworten zahlreiche Länder im Nahen Osten die Entwaffnung der Hamas. «Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit nicht länger zu gefährden.» Die Palästinenser rief er auf, sich vom Terror abzuwenden und sich auf den Wiederaufbau zu konzentrieren.

Trump erlaubt vorübergehende Bewaffnung der Hamas

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Kurz vor seiner Rede in der Knesset hatte Trump während seines Flugs nach Israel nach Angaben mitreisender Journalisten gesagt, dass seine Regierung der Hamas die Erlaubnis erteilt habe, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Kriegs wieder Ordnung herzustellen. 

«Sie haben offen darüber gesprochen, und wir haben ihnen für einen Zeitraum die Erlaubnis erteilt», sagte Trump demnach. «Sie müssen verstehen, sie haben vermutlich 60'000 Menschen verloren. Da gibt es viele Vergeltungsmassnahmen.» 

Begnadigung Benjamin Netanjahus: Trump nutzte seine Rede auch für einen ungewöhnlichen Appell: Er forderte den israelischen Präsidenten Isaac Herzog auf, Premierminister Benjamin Netanjahu zu begnadigen, der wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht steht. «Dieser Mann ist ein guter Mann», sagte Trump in der Knesset. Dann wandte er sich direkt an Herzog: «Ich habe eine Idee – warum sprechen Sie ihm nicht einfach eine Begnadigung aus?» Mit Blick auf die Vorwürfe fügte er süffisant hinzu: «Zigarren und ein bisschen Champagner – wen kümmert das schon?»

Rendez-Vous, 13.10.25, 12:30 Uhr ; 

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