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Waffenruhe-Abkommen Hamas übergibt Israel 20 Geiseln

  • Die Terrororganisation Hamas hat Israel 20 lebende Geiseln übergeben. Die Übergabe wurde vom Internationalen Roten Kreuz (IKRK) organisiert.
  • In Tel Aviv haben sich Tausende Menschen versammelt und die Rückkehr der Verschleppten bejubelt.
  • Die Übergabe ist Teil der ersten Phase der in der vergangenen Woche getroffenen Waffenruhe-Vereinbarung.

Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind alle von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wieder in der Obhut Israels. Am frühen Morgen waren zunächst sieben Geiseln dem IKRK übergeben worden, welches die Geiseln an die israelischen Behörden weitergab. In einem zweiten Schritt wurden die letzten 13 Männer nach Israel zurückgebracht, teilte die Armee mit. 

Laut Medienberichten waren die Geiseln der ersten Übergabe in gutem Zustand. Alle hätten sich aus eigener Kraft in die Autos begeben können.

Telefonat mit Angehörigen

Kurz vor ihrer Freilassung hatten einige Geiseln Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit mehr als zwei Jahren.

Die Hamas nutzt die Videos als Propaganda. Die Terrororganisation will sich damit vermutlich als menschlich inszenieren. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen.

Die heute erfolgten Freilassungen sollten deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen. «Ihr kommt nach Hause – ihr kommt alle nach Hause», sagte die Mutter einer Geisel unter Tränen der «Times of Israel» zufolge. «Es gibt keinen Krieg mehr.»

Israelis feiern Übergabe in Tel Aviv

Auf dem «Platz der Geiseln» im Zentrum Tel Avivs brach am Morgen nach Berichten zur Übergabe der ersten sieben Geiseln unter Tausenden der dort versammelten Menschen Jubel aus. Im Fernsehen werden Bilder aus den Häusern der Angehörigen übertragen, die mit grosser Freude und Erleichterung auf die Rückkehr ihrer Liebsten reagieren.

Im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens soll es ein erstes Wiedersehen mit Angehörigen, eine medizinische Untersuchung und die Möglichkeit zum Duschen und zu einem Kleiderwechsel geben. Danach sollen die Geiseln zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser geflogen werden. Man werde sie und ihre Familien während des gesamten Aufnahme- und Rehabilitationsprozesses begleiten, teilte die israelische Regierung mit.

Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute – und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist – übergeben kann.

SRF 4 News, 13.10.2025, 6:30 Uhr ; 

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