- Die Terrororganisation Hamas hat Israel 20 lebende Geiseln übergeben. Die Übergabe wurde vom Internationalen Roten Kreuz (IKRK) organisiert.
- In Tel Aviv haben sich Tausende Menschen versammelt und die Rückkehr der Verschleppten bejubelt.
- Die Übergabe ist Teil der ersten Phase der in der vergangenen Woche getroffenen Waffenruhe-Vereinbarung.
Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind alle von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wieder in der Obhut Israels. Am frühen Morgen waren zunächst sieben Geiseln dem IKRK übergeben worden, welches die Geiseln an die israelischen Behörden weitergab. In einem zweiten Schritt wurden die letzten 13 Männer nach Israel zurückgebracht, teilte die Armee mit.
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Bild 1 von 12. Banges, aber freudiges Hoffen und Warten auf die Ankunft der letzten 20 noch lebenden Geiseln in Tel Aviv. Bildquelle: Keystone/EMILIO MORENATTI.
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Bild 2 von 12. Emotionale Szenen auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv. Bildquelle: Reuters/Itai Ron.
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Bild 3 von 12. Israelis erwarten im israelischen Ort Reim die Ankunft der Geiseln. Auf dem dortigen Militärstützpunkt wurden die ersten Geiseln in Empfang genommen. Bildquelle: REUTERS/Amir Cohen.
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Bild 4 von 12. In Autos des Roten Kreuzes werden die ersten der noch lebenden Geiseln aus dem Gazastreifen gebracht. Bildquelle: Reuters/Dawoud Abu Alkas.
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Bild 5 von 12. Ein Konvoi mit freigelassenen Geiseln, die seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza festgehalten worden waren, kommt in Reim, dem Ort der Übergabe, an. Bildquelle: Reuters/Amir Cohen.
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Bild 6 von 12. Getrennt in Geiselhaft, jetzt das erste Wiedersehen: Nach zwei Jahren in der Gewalt der Hamas können sich die Deutsch-Israelis Gali und Ziv Berman wieder in die Arme nehmen. Bildquelle: Keystone/ISRAEL DEFENSE FORCES.
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Bild 7 von 12. Auch über 1900 palästinensische Gefangene werden freigelassen. Viele von ihnen wurden im Ofer-Militärgefängnis in Jerusalem festgehalten. In Gaza kam etwa ein Dutzend maskierte und bewaffnete Mitglieder der Hamas im Nasser-Spital an, wo eine Bühne und Stühle aufgestellt worden waren, um die zurückkehrenden Gefangenen zu empfangen. Bildquelle: Keystone/MAHMOUD ILLEAN.
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Bild 8 von 12. Premierminister Benjamin Netanjahu begrüsst den US-Präsidenten bei der Ankunft in Tel Aviv. Trump wird heute die Angehörigen der Geiseln treffen und eine Rede vor dem israelischen Parlament halten. Bildquelle: Reuters/Evelyn Hockstein.
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Bild 9 von 12. Trump auf der Kippah: Die Popularität des US-Präsidenten in Israel ist gross. Trump gilt als Architekt dieses Deals. Er hatte die Einigung durch Druck auf Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie auf die Hamas vermittelt - unterstützt von Katar, Ägypten und der Türkei. Bildquelle: Keystone/ODED BALILTY.
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Bild 10 von 12. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) konnte alle verbliebenen Geiseln überführen. Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind alle von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wieder in der Obhut Israels. Bildquelle: Keystone/JEHAD ALSHRAFI.
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Bild 11 von 12. Auch auf der palästinensischen Seite ist die Freude gross, als freigelassene Gefangene in Ramallah, im von Israel besetzten Westjordanland, begrüsst werden. Bildquelle: Reuters/Ammar Awad.
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Bild 12 von 12. Mit fast zwei Stunden Verspätung betritt US-Präsident Trump das Podium der Knesset, dem israelischen Parlaments, und wird mit einer Standing Ovation empfangen. Bevor er zu Wort kommt, sprechen noch Parlamentspräsident Amir Ohana, Premierminister Benjamin Netanjahu, sowie auch die Opposition. Bildquelle: Keystone/EVAN VUCCI.
Laut Medienberichten waren die Geiseln der ersten Übergabe in gutem Zustand. Alle hätten sich aus eigener Kraft in die Autos begeben können.
Telefonat mit Angehörigen
Kurz vor ihrer Freilassung hatten einige Geiseln Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit mehr als zwei Jahren.
Die Hamas nutzt die Videos als Propaganda. Die Terrororganisation will sich damit vermutlich als menschlich inszenieren. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen.
Die heute erfolgten Freilassungen sollten deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen. «Ihr kommt nach Hause – ihr kommt alle nach Hause», sagte die Mutter einer Geisel unter Tränen der «Times of Israel» zufolge. «Es gibt keinen Krieg mehr.»
Israelis feiern Übergabe in Tel Aviv
Auf dem «Platz der Geiseln» im Zentrum Tel Avivs brach am Morgen nach Berichten zur Übergabe der ersten sieben Geiseln unter Tausenden der dort versammelten Menschen Jubel aus. Im Fernsehen werden Bilder aus den Häusern der Angehörigen übertragen, die mit grosser Freude und Erleichterung auf die Rückkehr ihrer Liebsten reagieren.
Im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens soll es ein erstes Wiedersehen mit Angehörigen, eine medizinische Untersuchung und die Möglichkeit zum Duschen und zu einem Kleiderwechsel geben. Danach sollen die Geiseln zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser geflogen werden. Man werde sie und ihre Familien während des gesamten Aufnahme- und Rehabilitationsprozesses begleiten, teilte die israelische Regierung mit.
Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute – und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist – übergeben kann.