- Bei der vorgezogenen Regionalwahl in der spanischen Hauptstadt-Region Madrid hat die regierende konservative Volkspartei (PP) einen eindrucksvollen Sieg errungen.
- Die PP von Ministerpräsidentin und Spitzenkandidatin Isabel Díaz Ayuso errang bei der Abstimmung 65 der insgesamt 136 Sitze im Madrider Regionalparlament.
- Damit konnte sie ihr Ergebnis von 2019 mehr als verdoppeln.
Da Ayuso aber aller Voraussicht nach die absolute Mehrheit der Sitze (69) verpassen wird, werden die Konservativen trotz der grossen Stimmengewinne weiterhin auf die Tolerierung durch Vox angewiesen sein. Die rechtspopulistische Partei verbesserte sich den amtlichen Angaben zufolge von 12 auf 13 Sitze.
Vor zwei Jahren hatte die Volkspartei nur 30 Sitze bekommen und hinter den Sozialisten (PSOE/37 Sitze) den zweiten Platz belegt. Ayuso hatte damals aber mit den liberalen Ciudadanos – die diesmal an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten – eine Minderheitsregierung bilden können, die von Vox toleriert wurde.
Enttäuschendes Ergebnis für die Linken
Die PSOE des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez erlitt derweil herbe Verluste und kam lediglich auf 24 Sitze. Die Linkspartei Más Madrid kam auf 24, das Linksbündnis Unidas Podemos (UP) mit Spitzenkandidat Pablo Iglesias auf zehn Sitze. Damit hatte das linke Spektrum mit 58 Sitzen keine Chance auf eine Regierungsbildung.
Pablo Iglesias gab kurz nach Verkündung der definitiven Wahlresultate bekannt, dass er die Politik verlasse. Er wolle der Erneuerung der Parteiführung des Linksbündnisses Unidas Podemos nicht im Wege stehen, sagte der bisherige UP-Generalsekretär.
Ayuso, die Heilige
Die Gewinnerin der Regionalparlamentswahlen Ayuso machte sich vor allem einen Namen, indem sie die Regierung Sánchez immer wieder scharf angriff und die Corona-Beschränkungen für Madrid nur widerwillig oder gar nicht umsetzte. Trotz höherer Infizierten- und Todeszahlen rechneten ihr viele dieses Offenhalten hoch an. Madrid wurde als "Partyhauptstadt Europas" bezeichnet und Kneipenwirte nennen Ayuso schon mal eine "Santa", also eine Heilige.