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Schüsse am Independence day Siebenfache Mordanklage nach Bluttat bei US-Parade

  • Bei einer Parade zum US–Nationalfeiertag in Highland Park sind sieben Menschen ums Leben gekommen, mindestens 26 weitere wurden verletzt.
  • Die Polizei hat den mutmasslichen Schützen festgenommen. Gemäss Angaben der Polizei habe der 21-jährige Verdächtige die Tat möglicherweise wochenlang im Voraus geplant.
  • Er ist am Dienstag wegen Mordes in sieben Fällen angeklagt worden, sagte der Staatsanwalt des Bezirks Lake County, Eric Rinehart. Weitere Anklagen dürften laut ihm noch folgen.
  • Der Verdächtige soll zuvor Musikvideos mit Szenen von Waffengewalt im Netz veröffentlicht haben.

Die Social-Media-Konten, die dem Mann zuzuordnen sein sollen, wurden inzwischen gesperrt. Nachdem die Polizei die verdächtige Person gefasst hat, berichten mehrere US-Medien am Montag (Ortszeit) über die Videos. Ermittler haben zuvor ein Fahndungsfoto des Verdächtigen auf Twitter veröffentlicht.

Der mutmassliche Todesschütze ist Medienberichten zufolge anhand der Waffe identifiziert worden. Ermittler hätten DNA-Spuren an dem Gewehr gefunden, das der Verdächtige am Ort des Geschehens zurückgelassen hat, so der US-Sender NBC News. Etwa zehn Stunden nach der Tat ist der junge Mann am Abend (Ortszeit) nach einer Verfolgungsjagd an einer Kreuzung festgenommen worden. Ein mögliches Motiv für die Tat ist noch unklar.

Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagt, es scheine, als habe der Täter vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf Anwesende geschossen. Bei der gefundenen Schusswaffe habe es sich um ein «leistungsstarkes Gewehr» gehandelt.

Der Zeitung «Chicago Sun-Times» zufolge fielen die Schüsse etwa zehn Minuten nach dem Beginn der Parade. Ein Augenzeuge sagt CNN, er habe mehrere verletzte und leblose Menschen gesehen, die auf dem Boden lagen. «Es war herzzerreissend.» Er habe rund 30 Knallgeräusche gehört. Menschen seien von der Parade geflohen. Weitere Augenzeugen haben die Knalle für Feuerwerk gehalten, wie sie gegenüber US-Medien später berichten.

Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen.
Autor: Onkel des Verdächtigen

Ein Onkel des festgenommenen Verdächtigen sagt gegenüber CNN, er habe seinen Neffen nie gewalttätig erlebt oder ein besorgniserregendes Verhalten bei ihm gesehen. «Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen.»

US-Präsident Joe Biden zeigt sich «schockiert über die sinnlose Waffengewalt, die an diesem Unabhängigkeitstag wieder einmal Trauer über eine amerikanische Gemeinde gebracht hat». In seiner Mitteilung heisst es: «Ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben.»

Erhöhte Waffengewalt in den USA

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Die USA haben seit Langem mit einem riesigen Ausmass an Waffengewalt zu kämpfen. Erst Ende Mai hatte ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Texas ein Massaker angerichtet. Er hatte in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und 2 Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Die Bluttat hatte die Diskussion über schärfere Waffengesetze in den USA neu entfacht. Schusswaffen sind in den Vereinigten Staaten relativ leicht erhältlich. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC wurden 2020 landesweit fast 20'000 Menschen erschossen – mehr als 50 pro Tag.

Biden und seine Demokraten fordern seit langem schärfere Waffengesetze. Weitreichende Reformen scheitern aber immer wieder am Widerstand der Republikaner im Kongress und am Einfluss der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA. Kürzlich unterzeichnete Biden ein Gesetz zur intensiveren Überprüfung von Waffenkäufen. Es wird aber als «Mini-Reform» des US-Waffengesetzes betrachtet.

SRF 4 News, 04.07.2022 20 Uhr ; 

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