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Silvester in Berlin Trotz Zwischenfällen: Berlin feiert friedlicher als im Vorjahr

  • Auch am Jahreswechsel auf 2024 kam es in Berlin zu Ausschreitungen gegen Einsatz- und Rettungskräfte. Eine Krawallnacht wie 2022/2023 blieb jedoch aus.
  • Die Berliner Polizei meldete Angriffe mit Pyrotechnik, Schreckschusspistolen und Flaschen.
  • Bis am frühen Morgen wurden über 230 Personen in Gewahrsam genommen.
Polizeibeamte in der Silvesternacht in Berlin
Legende: Weil die Berliner Behörden eine Krawallnacht wie an Silvester 2022 befürchteten, hatten sie rund 4000 Polizeikräfte mobilisiert. Keystone/Sebastian Christoph Gollnow

«Wir sind zufrieden mit unserem Einsatz, wir haben die Feuerwehr erfolgreich geschützt», sagte ein Polizeisprecher gegen 3 Uhr am Neujahrsmorgen. Bislang seien keine Feuerwehrleute verletzt worden. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem «normalen Silvester». Es habe keine grösseren Einsätze für die Berliner Feuerwehr gegeben. Bei der Polizei wurden bis 3 Uhr 15 Einsatzkräfte verletzt, eine Person davon so schwer, dass sie den Dienst beenden musste. Dennoch sei der Silvesterabend insgesamt für die Polizei bis nach Mitternacht besser gelaufen als im Vorjahr.

Mindestens 15 Beamte verletzt

Im Verlauf der Nacht hatte die Berliner Polizei zunächst mitgeteilt, dass es vergleichsweise ruhig sei, und tatsächlich feierten Zehntausende ausgelassen vor dem Brandenburger Tor. Dann meldete die Polizei erste Zwischenfälle, darunter diverse Angriffe mit Pyrotechnik, Schreckschusspistolen und Flaschen auf Einsatzkräfte. Bis am frühen Morgen wurden über 230 Personen in Gewahrsam genommen.

Gegen Mitternacht wurden im Bezirk Neukölln Autos mit Feuerwerkskörpern beschossen – darunter auch Einsatzfahrzeuge. Darüber hinaus hätten mehrere Personen mit Raketen auf Polizeileute geschossen. Bei den meisten Festnahmen ging es um gefährliche Böllerei mit gefährlichem Feuerwerk.

Ein schaler Nachgeschmack bleibt

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Einschätzung von Stefan Reinhart, Leiter Ausland-Korrespondentinnen und -Korrespondenten:

Eigentlich müsste es ja selbstverständlich sein: Feuerwehrleute und Sanitäterinnen konnten in der Berliner Silvesternacht ihre Arbeit machen – ohne brutal angegriffen zu werden.

4000 Polizistinnen und Polizisten aus halb Deutschland wurden aufgeboten, um eine Krawallnacht wie im letzten Jahr zu verhindern. Die Taktik der Polizei ist also aufgegangen – entsprechend erleichtert sind die Behörden. Es gab 300 Festnahmen, der Berliner Bürgermeister kündigte schon gestern Abend an, es gebe eine «Nacht der Repression». Das Schlimmste wurde in Berlin also abgewendet – aber ein schaler Nachgeschmack bleibt und die Frage: Wie wird es nächstes Jahr laufen? Ist Silvester ohne ein gigantisches Polizeiaufgebot noch möglich?

Die gesellschaftlichen Symptome wurden heute Nacht bekämpft – doch die Ursachen bleiben: Der Hass auf die Polizei vieler Jugendlicher, die Abwendung von Staat und Gesellschaft in einigen Vierteln der Hauptstadt. Hier gibt es noch viel zu tun.

Scharmützel unter Hunderten Jugendlichen

Nicht alle Zwischenfälle richteten sich in erster Linie gegen die Polizei. So gingen etwa in der Nähe des Alexanderplatzes einige Hundert Jugendliche mit Pyrotechnik aufeinander los. Als die Polizei eingriff, wurde auch sie mit Böllern beschossen.

Die Berliner Behörden blickten mit einem mulmigen Gefühl auf die Silvesternacht, nachdem es vor einem Jahr zu schweren Ausschreitungen gekommen war. Über 4000 Polizistinnen und Polizisten standen im Einsatz, und das neue Sicherheitskonzept scheint aufgegangen zu sein: Unruhen gab es, diese waren aber kein Vergleich zum Vorjahr.

Tagesschau, 31.12.2023, 19:30 Uhr ; 

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