Die Wahl Leos XIV. wird von vielen aus der SRF-Community als Bestätigung des reformorientierten Kurses von Papst Franziskus gedeutet.
«Anhand des Beschriebs scheint der von Franziskus eingeschlagene Weg weitergeführt zu werden», betont User Felix Meyer. «Ich wünsche, Papst Leo XIV. möge sich bei den (Erz-)Konservativen durchsetzen und die Hoffnungen vieler Gläubigen erfüllen.»
Hoffen wir, dass er in dieser schwierigen Zeit die vom Vorgänger angestossenen Reformen umsetzen kann.
SRF-Userin Daniela Langenauer sieht dies ähnlich: «Da er den Vatikan gut kennt, wären die Voraussetzungen da, den behutsamen Reformweg von Franziskus fortzusetzen.»
Auch Werner Gerber aus der SRF-Community sieht Parallelen, erwartet aber eine energischere Handschrift: «Er wird den Fussstapfen von Papst Franziskus nachfolgen, aber energischer.»
Sympathisch und menschlich
Userin Ava Weiler, die den Papst in seiner ersten Ansprache als «sympathisch» und «berührend» erlebte, formuliert es so: «Hoffen wir, dass er in dieser schwierigen Zeit die vom Vorgänger angestossenen Reformen umsetzen kann.»
Leo XIV. sei sehr menschlich aufgetreten, kommentiert Community-Mitglied Alex Volkart. Die guten Worte für seinen Vorgänger würden ihn optimistisch stimmen. «Es bewegte mich, auch wenn der Papst für mich als gläubiger Protestant (Evangelisch-Reformiert) keine wirkliche Relevanz hat.»
Religiöse Offenheit oder dogmatische Festigkeit?
Der neue Papst tritt kein leichtes Erbe an. Anders als sein Vorgänger, der zu Beginn seines Pontifikats mit Widerständen innerhalb der Kurie zu kämpfen hatte, scheint Leo XIV. bereits früh auf Rückhalt zu bauen. Userin Verena Rupf glaubt: «Er dürfte nicht bereits seine Kräfte für interne Querelen strapazieren müssen.» Der erste Eindruck sei sehr positiv. Was noch fehle, sei die Euphorie, «aber eine leise Hoffnung ist da.»
SRF-User Ueli von Känel beschreibt den neuen Papst als «freundlich, den Menschen zugewandt» und würdigt sein soziales Engagement. Gleichzeitig kritisiert er: «Er ist ziemlich konservativ, was Frauenzulassung zu priesterlichen Ämtern und Aufhebung des Zölibats angeht.»
Bei neuen Päpsten ist es wie bei Politikern: Man sollte sie nicht nach Vorschusslorbeeren verurteilen.
So auch die Erwartungen des Users Alex Volkart. Er fordert «eine echte Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und eine klare Verurteilung und Ausschlüsse von noch lebenden und arbeitenden Tätern».
Politische Symbolkraft
Die Diskussion um kirchliche Reformen trifft hier auf eine weitere Debatte: die Rolle des Papstamtes in globalen Konflikten. Jean-Claude Albert Heusser aus der SRF-Community äussert grundsätzliche Zweifel: «Ausser Mahnen und Beschwichtigen wird auch Leo XIV. nichts bei den Mächtigen und Kriegstreibern erreichen.»
In einer laizistischen Welt habe der Papst auf politischer Ebene «nicht viele Pfeile im Köcher», meint User Philipp Notter. «Ich hoffe, dass er sie bedacht und dosiert einsetzt, sich vor allem aber auf den Umbau von einer Glaubens- zu einer Wertegemeinschaft konzentriert.»
Und Bernhard Fuchs aus der SRF-Community mahnt zur Geduld: «Bei neuen Päpsten ist es wie bei neuen Politikern: Man sollte sie nicht nach Vorschusslorbeeren verurteilen. Geben wir ihm erstmal eine Chance, sich zu positionieren.»