- US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping planen in den kommenden Wochen ein mögliches virtuelles Treffen.
- Darüber hätten der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, und der oberste chinesische Aussenpolitiker Yang Jiechi gesprochen, berichteten mehrere US-Medien am Donnerstag.
- Sie hatten sich am Mittwoch in Zürich zu Gesprächen getroffen.
Das Weisse Haus in Washington bestätigte nur, dass es in den Gesprächen eine Einigung gegeben habe, «den Dialog auf sehr hoher Ebene fortzusetzen». Eine Beteiligung auf Führungsebene sei ein wichtiger Teil der amerikanischen Bemühungen im Wettbewerb mit China, sagte Sprecherin Jen Psaki auf Fragen von Journalisten nach dem geplanten Treffen. «Wir arbeiten noch daran, wie es aussehen wird.»
Trotz aller Differenzen bewertete die chinesische Seite die Gespräche von Sullivan und Yang Jiechi positiv. Es habe einen «freimütigen, umfassenden und tief gehenden Austausch» gegeben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Treffen sei als «konstruktiv und förderlich für das gegenseitige Verständnis» beschrieben worden.
China warnt vor Einmischung
Politbüromitglied Yang Jiechi, der in der Machthierarchie noch über Aussenminister Wang Yi steht, warnte demnach in den Gesprächen: «Wenn China und die USA in Konfrontation geraten, werden beide Länder und die Welt ernsthaft leiden.» Er rief die USA auch auf, sich nicht in innere Angelegenheiten Chinas einzumischen, und nannte die Streitigkeiten um Taiwan, Hongkong, Tibet, Menschenrechtsfragen sowie Chinas Territorialansprüche.
Das virtuelle Treffen wird erwogen, da Xi Jinping wegen der extrem strengen chinesischen Schutzmassnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht zum Gipfel der grossen Industrieländer (G20) Ende des Monats in Rom erwartet wird. Somit gäbe es dort keine Möglichkeit für ein erstes persönliches Treffen mit dem neuen US-Präsidenten. Beide Staatsoberhäupter haben auch erst zweimal am Telefon gesprochen.