- Novak Djokovic hat im Corona-Krimi um seine Einreise nach Australien absichtliche Falschangaben und die Gefährdung anderer Menschen bestritten.
- Fehler im Umgang mit seinem positiven Testergebnis räumte der Tennis-Star jedoch ein.
- Eine Entscheidung darüber, ob der Weltranglisten-Erste in Australien bleiben darf, wird nicht vor Donnerstag erwartet.
Djokovic wird vorgeworfen, er habe sich trotz eines positiven Coronatests Mitte Dezember in der Öffentlichkeit gezeigt und damit gegen die Bestimmungen in seinem Heimatland Serbien verstossen, sowie andere gefährdet.
Nach Djokovics Angaben habe er am Tag vor einer Veranstaltung mit Kindern einen negativen Antigentest gemacht und aus reiner Vorsicht auch noch einen PCR-Test. «Ich hatte keine Symptome und fühlte mich gut und ich erhielt die Nachricht des positiven PCR-Tests erst nach der Veranstaltung», schrieb er.
Am folgenden Tag habe er ein lange vereinbartes Interview mit der französischen Sportzeitung «L’Equipe» geführt. «Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen», schrieb er.
Wir leben in schwierigen Zeiten einer globalen Pandemie und manchmal können solche Fehler passieren.
Er habe den Journalisten nicht hängen lassen wollen, stets Abstand gehalten und ausser beim Fotoshooting eine Maske getragen, gab Djokovic an. «Wir leben in schwierigen Zeiten einer globalen Pandemie und manchmal können solche Fehler passieren», so die Weltnummer 1.
Falsche Angaben seien unabsichtlich passiert
Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Djokovic als «menschlichen Fehler» seines Agenten, «der sicher nicht absichtlich» geschehen sei.
Seine Mitarbeiter hätten den australischen Behörden weitere Informationen zur Verfügung gestellt, um in diesem Zusammenhang für Klarheit zu sorgen. Es sei ihm wichtig gewesen, all dies klarzustellen, aber er werde sich aus Respekt vor der australischen Regierung nicht weiter äussern zu den Vorkommnissen.
Mutter: «Mein Sohn ist doch kein Mörder»
Auch die Mutter des Tennis-Weltranglisten-Ersten hat sich zu Wort gemeldet. Dijana Djokovic forderte die australische Regierung auf, das Visum ihres Sohnes nicht noch in letzter Minute aufzuheben und ihn das Turnier spielen zu lassen. «Werfen Sie ihn nicht raus. Er ist kein Politiker, er ist ein Tennisspieler. Er ist kein Krimineller, er ist doch kein Mörder», sagte sie dem Sender Channel 7.
Werfen Sie ihn nicht raus. Er ist kein Politiker, er ist ein Tennisspieler. Er ist kein Krimineller, er ist doch kein Mörder.
Djokovic war in der vergangenen Woche die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte.
Entscheid des Ministers steht noch aus
Weil die Grenzbeamten ihm allerdings nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung im Laufe einer Gerichtsverhandlung am Montag gekippt. Der australische Einwanderungsminister hat sich vorbehalten, von seinem persönlichen Recht Gebrauch zu machen und Djokovics Visum dennoch ungültig zu machen. Diese Entscheidung steht noch aus und wird laut australischen Medien nicht vor Donnerstag erwartet.