Zum Inhalt springen

Strom- und Zugsausfälle Chaos auf den Britischen Inseln wegen stürmischen Wetters

  • Ein Sturm hat in der Nacht zum Montag in Grossbritannien und Irland schwere Verkehrsbehinderungen verursacht und zahlreiche Schäden angerichtet.
  • Ein 84-jähriger Mann in Schottland und ein Mann in Nordirland starben bei Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit umgestürzten Bäumen.
  • Hunderttausende Haushalte in Irland und Nordirland waren infolge des Sturms ohne Strom.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde fegte Sturmtief «Isha» über die britischen Inseln. Der britische Wetterdienst Met Office gab Sturmwarnungen für das komplette Land aus. Für Teile Schottlands galt in den frühen Morgenstunden sogar eine rote Wetterwarnung, die vor Lebensgefahr durch herumfliegende Trümmer warnte.

Der Sturm Isha in Bildern

In Schottland und Nordengland mussten wegen umgestürzter Bäume mehrere Autobahnen, Brücken und andere Strassen gesperrt werden. Auch der Zugverkehr war besonders in Schottland erheblich eingeschränkt. Das schottische Bahnunternehmen ScotRail strich am Montagmorgen sämtliche Verbindungen. Erwartet wurde, dass der Bahnverkehr in Schottland bis zum Mittag lahmgelegt bleiben sollte. Auch viele Bahnstrecken in England und Wales waren von Verspätungen und Ausfällen betroffen.

Warnung bereits vor dem nächsten Sturm

Einige Flüge zu britischen und irischen Flughäfen mussten umgeleitet werden, manche davon nach Frankreich. Ein Flug, der nach Edinburgh unterwegs war, soll sogar nach Köln umgeleitet worden sein, berichtete die BBC. Dutzende Flüge wurden komplett gestrichen. Auch Fährverbindungen wurden teils gestrichen oder waren verspätet.

In Irland waren am Montag laut dem irischen Rundfunk RTÉ 235'000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, wie das Energieunternehmen ESB Networks mitteilte. In Nordirland waren zeitweise mehr als 45'000 Haushalte betroffen.

Den Höhepunkt des Sturms haben die Bewohner und Bewohnerinnen Grossbritanniens und Irlands bereits hinter sich gebracht. Dieser war laut dem britischen Wetterdienst in der Nacht auf Montag zu verorten. Trotzdem: Eine wirkliche Beruhigung ist zurzeit nicht absehbar. Der britische Wetterdienst warnt für Dienstag bereits vor dem nächsten Sturm – «Jocelyn» wird sicher bis Mittwochnachmittag anhalten.

Irland und das Vereinigte Königreich werden seit Herbst von einer Reihe heftiger Stürme heimgesucht, die zu Stromausfällen und Überschwemmungen in Flusstälern geführt haben. «Isha» ist bereits der neunte seit September, der benannt wurde.

«Game of Thrones»-Allee hart getroffen

Der Sturm «Isha» hat in Nordirland auch für Schäden in der «Game of Thrones»-Allee gesorgt. Drei Buchen in der «Dark Hedges» genannten Strasse, die durch eine kurze Sequenz in der TV-Serie berühmt geworden war, seien umgestürzt, sagte Mervyn Storey von der Organisation Dark Hedges Preservation Trust.

Menschen gehen unter den weltberühmten Buchen durch. Welch mystische Stimmung.
Legende: Bereits vor dem Sturm waren die weltberühmten «Dark Hedges» in einem schlechten Zustand. Reuters/ Clodagh Kilcoyne

Arbeiter seien dabei, die bei Touristen beliebte Allee von den Stämmen zu räumen. «Das ist ein weiterer Schlag für die ‹Dark Hedges›», sagte Storey der Zeitung «Belfast Telegraph» zufolge. «Es ist sehr traurig.»

Zum Jahresende hatte Storey gewarnt, zum Erhalt der Bäume, die wie ein dunkler, mystischer Tunnel wirken, seien ein nachhaltiger Plan sowie Spenden nötig. Der Zustand der Allee habe sich zuletzt wegen Stürmen und Altersschwäche stetig verschlechtert.

Tagesschau, 22.1.2024, 12:45 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel