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Sturm auf Kapitol Ein historischer Tiefpunkt für die US-Demokratie

Die US-Demokratie ist an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Die Auszählung der Elektorenstimmen ist ein von der US-Verfassung vorgeschriebener Vorgang. Doch das ist den Trump-Anhängern, die das Kapitol und die Parlamentskammern gestürmt haben, nicht bewusst – oder egal.

Sie fühlen sich betrogen und glauben, dass die US-Demokratie korrupt ist. Seit Monaten wird ihnen die Lügengeschichte eingetrichtert, die Demokraten würden einen Wahlbetrug orchestrieren. Und seit der Niederlage von Präsident Trump am 3. November, dass seine Abwahl in letzter Minute gestoppt werden könne. Heute ist der Tag der Wahrheit.

Trump sitzt im Weissen Haus und schaut zu

Vize-Präsident Mike Pence gab zu, dass es nicht in seiner Macht stehe, Elektorenstimmen zurückzuweisen. Da dämmerte es den Trump-Anhängern, dass Joe Biden tatsächlich am 20. Januar als Präsident eingeschworen wird. Man fragt sich, auf welchen Abwegen das Land sich befindet.

Präsident Trump sitzt im Weissen Haus und schaut zu, während die Parlamentarier sich im Keller verstecken müssen und Randalierer in den Sitzreihen des Senats Selfies schiessen. Der Tumult durch Trump-Anhänger ist ein Vorgeschmack, was in den Monaten nach der Abwahl von Donald Trump geschehen könnte.

Isabelle Jacobi

USA-Korrespondentin, SRF

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Nach dem Studium in den USA und in Bern arbeitete Jacobi von 1999 bis 2005 bei Radio SRF. Danach war sie in New York als freie Journalistin tätig. 2008 kehrte sie zu SRF zurück, als Produzentin beim Echo der Zeit, und wurde 2012 Redaktionsleiterin. Seit Sommer 2017 ist Jacobi USA-Korrespondentin in Washington.

10vor10, 06.01.2020; 21:50 Uhr

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