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Sturmschäden auf den Bahamas Marsh Harbour nach Hurrikan «Dorian» – die ausradierte Stadt

Auf den Bahamas richtete Wirbelsturm «Dorian» besonders schwere Schäden an. SRF-Korrespondent von Grünigen war vor Ort.

«Willkommen in der nuklearen Zone», sagt unser Fahrer Kyle. Er hatte uns vom Flugfeld im Süden der Bahamas-Insel Abaco hinauf ins Katastrophengebiet gefahren. Es ist ruhig hier im Zentrum von Marsh Harbour. Nur ganz wenige Menschen sind zwischen den Trümmern unterwegs. Sie wirken wie Geister. Ob wir Wasser hätten, fragen sie uns. Ihre Stadt gibt es nicht mehr.

Ein Mann inmitten zerstörter Siedlungen
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

Patricia Ferdinand kletterte auf den Dachstock ihres Hauses, als der Hurrikan wütete. Unter ihr war das Haus überflutet. Ein Monster sei «Dorian» gewesen, schlimmer als jeder Sturm zuvor. Ihr Vater kam in den Wassermassen ums Leben. Und bei der Kirche gleich gegenüber seien schon siebzehn Leichen geborgen worden, sagt sie. Viele Menschen wollten sich dort in Sicherheit bringen, doch dann drückte der Sturm die Wände ein.

Patricia
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

Was wird aus dieser Stadt? Wird sie wiederaufgebaut? Es wäre eine Herkulesaufgabe. Die Infrastruktur ist zerstört.

Zerstörungen an der Kirche
Legende: Ausgerissene Bäume rund um die Kirche der Stadt, von der der Sturm nur eine Ruine hinterliess. SRF/Thomas von Grünigen

Zum Beispiel das «Auskell Medical Center». Hier wurden noch vor ein paar Tagen Patienten operiert. Jetzt liegt alles in Trümmern. Genauso wie die Schulen, Läden, Wohnhäuser – fast alles in Marsh Harbour ist weg.

«Auskell Medical Center»
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

Der Geruch der Verwesung liegt in der Luft. Ganze Viertel sind platt. Unmöglich abzuschätzen, wie viele Menschen hier noch begraben sind. Die tiefen Zahlen der Behörden glaubt hier niemand. Die Bahamas hätten sich Tausende Leichensäcke liefern lassen, erzählt man uns. Wir wissen nicht, ob es stimmt. Aber es scheint plausibel.

Ganze Viertel liegen platt.
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

Wir wollen weg, so wie viele Anwohner auch. Es gibt nichts mehr zu essen und zu trinken hier. Und wohl auch keine Zukunft. Celeikah Mills und ihre Familie warten seit zwei Tagen in brütender Hitze auf einem Flugfeld im Süden der Insel. Geld für ein Flugticket haben sie nicht, doch ein Casino-Betreiber hat mehrere Kleinflugzeuge für die Flüchtlinge gechartert.

Flüchtende am Airport
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

Jedes Mal wenn eines der Flugzeuge landet, entsteht Hektik. Jeder will sich einen Platz ergattern. Egal wohin. Hauptsache weg aus dem Chaos, weg aus der ausradierten Stadt.

Flüchtlinge
Legende: SRF/Thomas von Grünigen

«Dorian» erreicht Kanada

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Mit starken Regenfällen hat Sturm «Dorian» am Samstagabend (Ortszeit) die Ostküste Kanadas erreicht. Als sogenannter posttropischer Zyklon sei «Dorian» nahe Halifax in der Provinz Nova Scotia mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen, teilte die kanadische Wetterbehörde mit.

Der Sturm sollte sich nach Nordosten in Richtung von Neufundland und Labrador fortbewegen. Für die Küstengebiete sprach die Behörde eine Warnung vor Sturmfluten mit hohen Wellen aus.

Der Energiebetreiber Nova Scotia Power sprach am Samstagabend von «erheblichen Auswirkungen» auf die Stromversorgung in der Region. Erst bei Abschwächung der Winde würden Reparaturen vorgenommen. Zusätzliche Teams stünden bereit. Das Unternehmen postete auf Twitter Fotos von umgeknickten Bäumen und Strommasten.

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