- Österreichs Justizanstalten haben nach dem islamistischen Anschlag mit vier Todesopfern in Wien verstärkte Kontrollen in Gefängnissen durchgeführt.
- 168 Hafträume und 30 Betriebe wurden untersucht.
- 12 Justizanstalten haben Funde gemeldet.
- Daraufhin soll der Chef des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung entlassen werden.
Österreichs Justizanstalten haben nach dem islamistischen Anschlag mit vier Todesopfern verstärkte Kontrollen in Gefängnissen durchgeführt. 229 Insassen, die wegen Terrorismusdelikten in Haft sind oder etwa Radikalisierungstendenzen zeigten, wurden überprüft. Das Ministerium meldete grossteils Funde von Schriftstücken, die nun auf mögliche extremistische Hintergründe geprüft werden.
Ein 20-Jähriger hatte in Wien vier Menschen erschossen und mehr als 20 weitere verletzt. Der radikale Islamist war vorbestraft, vorzeitig aus der Haft entlassen worden und nahm an einem Deradikalisierungsprogramm teil. Mehrere verdächtige junge Männer aus dem Umfeld des Attentäters sind in der Zwischenzeit in Untersuchungshaft gekommen.
Der Chef des Wiener Verfassungsschutzes wird entlassen
Die österreichischen Sicherheitsbehörden mussten Fehler in Bezug auf die Einschätzung der Gefährlichkeit des späteren Attentäters eingestehen. Informationen aus der Slowakei und aus Deutschland hätten zu einer anderen Gefährdungsbewertung führen sollen, so Wiens Polizeichef Gerhard Pürstl. Erich Zwettler, der Chef des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, sowie mehrere Mitarbeiter sollen als Konsequenz entlassen werden.