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Tief gespaltenes Simbabwe Sackgasse statt Neubeginn

Die Regierung Simbabwes hat in den letzten Tagen Proteste der Opposition unterbunden. Diese ruft aber erneut dazu auf, auf die Strassen zu gehen.

Nach der Ära von Robert Mugabe, der das Land 37 Jahre regierte, versprach der neue Präsident Emmerson Mnangagwa ein Simbabwe, das offen ist für Investoren – offen auch für andere Meinungen.

Doch die Realität sieht anders aus. Dem Land geht es wirtschaftlich so schlecht wie seit zehn Jahren nicht mehr. Es mangelt an Essen, Wasser, Strom, Bargeld und Benzin – also eigentlich an allem.

Demonstrationen werden gestoppt

Das Welternährungsprogramm warnt, es könnte in den nächsten Monaten zu einer Hungerkrise kommen. Deswegen will die Oppositionspartei MDC auf die Strasse. Doch die beiden angesagten Demonstrationen gestern in der Oppositionshochburg Bulawayo und am letzten Freitag in Simbabwes Hauptstadt Harare wurden von Polizei und Gerichten gestoppt.

Bilder vom Freitag zeigen, wie Polizisten mit Knüppeln auf wegrennende und am Boden liegende Menschen einschlagen. Schon im Januar dieses Jahres kam es zu Protesten mit Plünderungen. Die Armee griff ein und schoss mit scharfer Munition. Über ein Dutzend Menschen wurden getötet.

Repressiver als unter Mugabe

Menschenrechtler sagen, der Staat sei selbst unter Mugabe nicht so repressiv gewesen wie in den letzten eineinhalb Jahren unter dessen Nachfolger Mnangagwa.

Die Opposition ruft trotzdem zu weiteren Demonstrationen auf. Die Regierung wird sie zu verhindern versuchen. Die Lage im zerstrittenen Land wird sich nicht so schnell beruhigen.

Karte von Simbabwe. Das Land liegt im Südosten Afrikas.
Legende: Bulawayo ist die zweitgrösste Stadt des Landes und gilt als Hochburg der Opposition. SRF

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