- Am 12. September 1977 starb Steve Biko an schweren Kopfverletzungen aufgrund mutmasslicher Folter in Polizeigewahrsam in Südafrika.
- Der Tod des Anti-Apartheit-Aktivisten löste internationale Empörung gegen die Brutalität des rassistischen Apartheid-Regimes aus.
- Die Ermittlungen im Fall werden 48 Jahre später von der südafrikanischen Staatsanwaltschaft wieder aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft wird bei der Wiederaufnahme des Verfahrens von Rechtsvertretern der Familie Biko unterstützt. Ziel sei es, Beweise vorzulegen, um zu klären, ob Bikos Tod durch eine kriminelle Handlung oder Unterlassung verursacht wurde, erklärte Luxolo Tyali, Sprecher der Staatsanwaltschaft.
«Die NPA und ihre Partner werden ihre Bemühungen fortsetzen, die Gräueltaten der Vergangenheit aufzuarbeiten und der Familie Biko sowie der gesamten Gesellschaft dabei zu helfen, damit abzuschliessen», so Tyali.
Die NPA und ihre Partner werden ihre Bemühungen fortsetzen, die Gräueltaten der Vergangenheit aufzuarbeiten [...].
Der damals 30-jährige Gründer der südafrikanischen Black-Consciousness-Bewegung war im August 1977 im Südosten des Landes festgenommen und 24 Tage lang verhört worden.
Danach wurde Biko bewusstlos, nackt und gefesselt im Kofferraum eines Polizeifahrzeugs in ein 1200 Kilometer entferntes Gefängniskrankenhaus in der Hauptstadt Pretoria gebracht. Er starb kurz nach der Ankunft.
Als Todesursache wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft schwere Hirnverletzungen und akutes Nierenversagen angegeben.
Fall nie komplett geklärt
Ein Gericht akzeptierte damals die Darstellung der Polizei, es sei bei einem Verhör zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, bei der Biko mit dem Kopf gegen eine Wand gefallen sei.
Zwanzig Jahre später erklärten fünf ehemalige Polizeibeamte vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC), die die Verbrechen der Apartheid (1948 -1994) aufarbeitete, falsche eidesstattliche Erklärungen zu Bikos Tod abgegeben zu haben.
Verfilmung von Biko in «Cry Freedom»
Inspiriert von dem Fall veröffentlichte der englische Musiker Peter Gabriel 1980 den Song «Biko» in Protest gegen das Apartheid-Regime. 1987 spielte Schauspieler Denzel Washington die Rolle Bikos in dem Oscar-nominierten Film «Cry Freedom».