- Nordkorea hat wieder Raketen getestet – ungeachtet der Einigung mit den USA auf die Wiederaufnahme von Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm.
- Das nordkoreanische Militär hat kurz hintereinander zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit.
- Die Wachsamkeit sei für den Fall weiterer Tests verstärkt worden.
Die Raketen flogen den Angaben zufolge nach dem Start an der Ostküste etwa 430 Kilometer weit, bevor sie ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) stürzten. Der Raketentyp wurde zunächst nicht weiter beschrieben. Zusammen mit den USA würden die Daten über den Test weiter ausgewertet, hiess es von südkoreanischer Seite.
Auch war zunächst unklar, ob es sich um ballistische Raketen handelte. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atombomben getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
Geplante Militärübungen der USA und Südkorea
Die neuen Waffentest wurden in Südkorea auch als Zeichen des Unmuts der kommunistischen Führung in Pjöngjang wegen neuer Militärübungen der USA mit Südkorea gesehen. Solche planen die beiden Länder für August. Nordkorea hatte deswegen zuletzt auch die Wiederaufnahme neuer Verhandlungen mit den USA infrage gestellt.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel vereinbart, Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region aufzunehmen. Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen beiden im Februar in Vietnam weckte das Treffen wieder neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.
Nordkorea hatte im Mai binnen weniger Tage zwei Raketentests durchgeführt. Dabei wurden nach nordkoreanischen Angaben auch Mehrfach-Raketenwerfersysteme mit grösserer Reichweite und taktische Lenkwaffen getestet. Experten vermuten, dass dabei auch ein ballistisches Raketensystem erprobt wurde.