Im Zentrum von US-Präsident Donald Trumps zweitägigem Besuch in Riad stand klar das Geschäftliche. Es wurden Handels- und Investitionsverträge im Umfang von 600 Milliarden Dollar unterzeichnet.
Darunter ist auch ein umfangreiches Rüstungsabkommen in der Höhe von 142 Milliarden Dollar. Die USA liefern Raketen, Radaranlagen und Transportflugzeuge nach Saudi-Arabien. Ein Geschäft, das die US-Rüstungsindustrie beflügeln und saudische Sicherheitsbedenken beruhigen soll.
Trump trifft Syriens Übergangspräsidenten
Der einstige Erzrivale Saudi-Arabiens, Iran, mit dem die USA derzeit wieder über ein Atomabkommen verhandeln, wurde zwar thematisiert. Eine iranische Atombombe sei aber ausgeschlossen, bekräftigte Trump nochmals beim Treffen des Golfkooperationsrats.
Für Überraschung sorgte das kurze Treffen zwischen Trump und dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa. Der ehemalige Dschihadist hatte dereinst fünf Jahre in US-Gefangenschaft verbracht.
Scharaa lud US-Ölfirmen ein, in Syrien zu investieren – nachdem Trump am Dienstag angekündigt hatte, die Sanktionen gegen das kriegsgeplagte Land aufheben zu wollen. Ein Versprechen, das in Riad mit viel Applaus aufgenommen wurde.
Und auch in den Strassen von Damaskus wurde der Schritt gefeiert. Doch der Teufel steckt im Detail: Sanktionen aufzuheben ist einfacher gesagt als getan. Und so dürfte es noch Monate dauern, bis die syrische Bevölkerung etwas von den angekündigten Veränderungen spürt.
Hoffen auf lukrative Aufträge
Der saudische Gastgeber, Kronprinz Mohammed bin Salman, hatte sich für Syrien starkgemacht – und das nicht ganz uneigennützig: Sein Königreich wittert grosse Aufträge beim Wiederaufbau der zerstörten syrischen Infrastruktur.
Trump wiederum erwartet von der syrischen Regierung im Gegenzug zur Aufhebung der Sanktionen eine Anerkennung des Staates Israel. Scharaa zeigte sich dazu bislang diplomatisch offen. Allerdings dürfte er Schwierigkeiten haben, die Hardliner in seiner Regierung von einem solchen Schritt zu überzeugen.
Sonst bleiben die Fronten in Saudi-Arabien aber hart. Der Gaza-Krieg und das Leid der palästinensischen Bevölkerung waren nur am Rande ein Thema des Treffens, genauso wie die Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel.
Beides sind zentrale Punkte der bisherigen US-Nahostpolitik. Doch die Milliardengeschäfte scheinen dies zu übertünchen. Trump reist nun weiter nach Doha und Abu Dhabi, wo weitere Geschäfte auf ihn warten.