- Im ostafrikanischen Kenia ist der bisherige Vizepräsident William Ruto zum neuen Staatschef gewählt worden.
- Der 55-Jährige gewann die Abstimmung vom 9. August mit 50.49 Prozent oder 7'176'141 der Stimmen, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Wafula Chebukati.
- Zuvor hatten der stellvertretende Vorsitzende der Wahlkommission und drei weitere Mitglieder des Gremiums erklärt, das Ergebnis sei undurchsichtig und werde von ihnen nicht anerkannt.
Ruto ging demnach mit einem knappen Vorsprung vor dem langjährigen Oppositionsführer und ehemaligen Premierminister Raila Odinga als Sieger hervor. Der 77 Jahre alte Odinga erhielt 48.85 Prozent oder 6'942'930 der Stimmen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Wahlkommission empfahl den Parteien, das Wahlergebnis vor Gericht prüfen zu lassen. Daraufhin brachen Tumulte im Wahlzentrum aus. Diplomaten und internationale Beobachter wurden aus dem Gebäude, in dem die Stimmen ausgezählt wurden, hinaus eskortiert.
Die Wahl gilt als wichtiger Test für die Stabilität der grössten Volkswirtschaft Ostafrikas, nachdem zwei der vergangenen drei Wahlen nach Streitigkeiten über Manipulationsvorwürfe von Gewalt überschattet worden waren.
Nachfolge von Uhuru Kenyatta
Der 55-jährige Ruto und der 77-jährige Odinga bewerben sich um die Nachfolge von Uhuru Kenyatta, der nach zwei Legislaturperioden nicht wieder antreten darf. Er hinterlässt nach umfangreichen Ausgaben für Infrastrukturprojekte einen überschuldeten Staat. Zudem ist es dem scheidenden Staatsoberhaupt nicht gelungen, die weitverbreitete Korruption in den Griff zu bekommen.