Von Stalin und Roosevelt bis Reagan und Gorbatschow: Immer wieder trafen sich die Staatsoberhäupter der zwei Grossmächte USA und Sowjetunion, um Konflikte abzubauen – mal mehr und mal weniger erfolgreich. Nach dem Zerfall der Sowjetunion blieb das Verhältnis zu Russland angespannt.
1945: Die Jalta-Konferenz
1945 lädt der Sowjetdiktator Josef Stalin die Staatschefs der USA und Grossbritanniens auf die Krim ein. Die drei Grossmächte beugen sich mit einem abzeichnenden Sieg der Alliierten über die europäische Nachkriegsordnung und teilen Europa in «Einfluss-Sphären» auf. Auch gibt Stalin seine Zustimmung für entscheidende Punkte der UNO-Charta.
1959: Chruschtschow geht auf Charmeoffensive, Nixon debattiert
Mitten im Kalten Krieg reist der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow in die USA. Die beiden Grossmächte ringen zu dieser Zeit um die globale Vormachtstellung. Dem US-Präsidenten Eisenhower überreicht er eine kleine Eisenkugel als Geschenk: Eine Kopie jener Kugel, die Tage zuvor von den Sowjets beim ersten Flug einer Raumsonde auf dem Mond gelassen wurde.
Im Juli 1959 kommt es zur sogenannten Küchendebatte zwischen dem damaligen US-Vizepräsidenten Nixon und Chruschtschow. Das Thema: Kommunismus gegen Kapitalismus. Man überhole die USA und werde beim Vorbeigehen freundlich winken, so Chruschtschow. Nixon hingegen führt Technologien wie das Farbfernsehen ins Feld. Die Debatte wird in beiden Ländern ausgestrahlt.
Es sind erfolgreiche Austausche, aber keine Wendepunkte: Drei Jahre später steht die Welt in der Kubakrise vor einem Atomkrieg.
1972: Nixon und Breschnew verstehen sich
Im Mai 1972 treffen sich der US-Präsident Nixon und der sowjetische Generalsekretär Breschnew. Es ist das bedeutendste ihrer Treffen in diesem Jahr: Gemeinsam unterzeichnen sie Salt-1. Der Vertrag begrenzt den Umfang der Raketenabwehrsysteme und die Zahl der Interkontinentalraketen beider Seiten. Es finden weitere Treffen zwischen den beiden statt.
1987: Reagan und Gorbatschow unterschreiben INF-Vertrag
Gegen Ende des Kalten Krieges treffen sich US-Präsident Reagan und der Sowjetische Generalsekretär Gorbatschow in Washington DC. Das zentrale Thema: Die Regelung von nuklearen Waffen. Beide unterzeichneten den INF-Vertrag – ein Abkommen zum Verbot nuklearer Mittelstreckenraketen, das bis 1991 zur Zerstörung von 2692 Raketen führt. 2019 steigen die USA aus dem Vertrag aus, gefolgt von Russland.
1997: Clinton und Jelzin – ein Wendepunkt in den USA-Russland-Beziehungen
US-Präsident Clinton trifft in Helsinki den russischen Präsidenten Jelzin. Die Beziehung zwischen den beiden Grossmächten ist durch die Osterweiterung der Nato um ehemalige Ostblockstaaten belastet. Diese wollen sich nach dem Zusammenbruch des Ostblocks der Nato anschliessen. Jelzin hat sich gegen eine Nato-Osterweiterung gestellt. Doch 1997 erklärt er sich zur Nato-Russland-Grundakte bereit. Darin verpflichten sich beide Seiten, die Souveränität aller Staaten zu achten. Russland anerkennt, dass jeder Staat frei entscheiden kann, welchem Bündnis er angehört.
2001: Das Gipfeltreffen von George W. Bush und Putin
Die beiden Staatsoberhäupter treffen sich 2001 in Slowenien. Beim ersten von mehreren Treffen diskutieren Bush und Putin über die US-Raketenabwehrpläne, die NATO-Erweiterung und regionale Konflikte im Nahen Osten und auf dem Balkan. Bush war sehr zufrieden mit dem Treffen und nannte Putin gar einen «sehr direkten und vertrauenswürdigen» Mann, er habe in seine Seele gesehen.