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Gipfel der zwei Grossmächte Diese USA-Russland-Treffen bleiben in Erinnerung

Von Stalin und Roosevelt bis Reagan und Gorbatschow: Immer wieder trafen sich die Staatsoberhäupter der zwei Grossmächte USA und Sowjetunion, um Konflikte abzubauen – mal mehr und mal weniger erfolgreich. Nach dem Zerfall der Sowjetunion blieb das Verhältnis zu Russland angespannt.

1945: Die Jalta-Konferenz

1945 lädt der Sowjetdiktator Josef Stalin die Staatschefs der USA und Grossbritanniens auf die Krim ein. Die drei Grossmächte beugen sich mit einem abzeichnenden Sieg der Alliierten über die europäische Nachkriegsordnung und teilen Europa in «Einfluss-Sphären» auf. Auch gibt Stalin seine Zustimmung für entscheidende Punkte der UNO-Charta.

Drei Männer in Mänteln auf Stühlen im Freien sitzend, im Gespräch.
Legende: Das Bild vom Schulterschluss von Stalin (rechts), US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Mitte) und dem britischen Premier Winston Churchill geht um die Welt. Keystone / AP Photo

1959: Chruschtschow geht auf Charmeoffensive, Nixon debattiert

Mitten im Kalten Krieg reist der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow in die USA. Die beiden Grossmächte ringen zu dieser Zeit um die globale Vormachtstellung. Dem US-Präsidenten Eisenhower überreicht er eine kleine Eisenkugel als Geschenk: Eine Kopie jener Kugel, die Tage zuvor von den Sowjets beim ersten Flug einer Raumsonde auf dem Mond gelassen wurde.

Männer in Anzügen, einer hält einen Gegenstand, Gruppenszene drinnen.
Legende: Eisenhower begutachtet Chruschtschows Geschenk. Auch der Vize-Präsident Richard Nixon (links) ist dabei. Bei Chruschschows Reise kommt es auch zu Spannungen, generell wird sie aber als Erfolg verbucht. Imago / SNA / Ria Novosti

Im Juli 1959 kommt es zur sogenannten Küchendebatte zwischen dem damaligen US-Vizepräsidenten Nixon und Chruschtschow. Das Thema: Kommunismus gegen Kapitalismus. Man überhole die USA und werde beim Vorbeigehen freundlich winken, so Chruschtschow. Nixon hingegen führt Technologien wie das Farbfernsehen ins Feld. Die Debatte wird in beiden Ländern ausgestrahlt.

Es sind erfolgreiche Austausche, aber keine Wendepunkte: Drei Jahre später steht die Welt in der Kubakrise vor einem Atomkrieg.

Männer in Anzügen bei einer Diskussion vor Mikrofon.
Legende: Küchendebatte zwischen dem damaligen US-Vizepräsidenten Nixon und Chruschtschow (links). Imago / Photo 12

1972: Nixon und Breschnew verstehen sich

Im Mai 1972 treffen sich der US-Präsident Nixon und der sowjetische Generalsekretär Breschnew. Es ist das bedeutendste ihrer Treffen in diesem Jahr: Gemeinsam unterzeichnen sie Salt-1. Der Vertrag begrenzt den Umfang der Raketenabwehrsysteme und die Zahl der Interkontinentalraketen beider Seiten. Es finden weitere Treffen zwischen den beiden statt.

Zwei Männer geben sich in einer Menschengruppe die Hand.
Legende: Ein warmer Händedruck zwischen Nixon (links) und Breschnew nach dem unterzeichneten Salt-1-Vertrag. KEYSTONE / AP Photo

1987: Reagan und Gorbatschow unterschreiben INF-Vertrag

Gegen Ende des Kalten Krieges treffen sich US-Präsident Reagan und der Sowjetische Generalsekretär Gorbatschow in Washington DC. Das zentrale Thema: Die Regelung von nuklearen Waffen. Beide unterzeichneten den INF-Vertrag – ein Abkommen zum Verbot nuklearer Mittelstreckenraketen, das bis 1991 zur Zerstörung von 2692 Raketen führt. 2019 steigen die USA aus dem Vertrag aus, gefolgt von Russland.

Zwei Männer in Anzügen stehen in einem elegant eingerichteten Raum.
Legende: Die Zeit des Kalten Krieges scheint bald abzulaufen: Gorbatschow und Reagan werfen einen Blick auf die Uhr während ihres Treffens in Washington, 1987. Imago / Bill Fitz-Patrick White House

1997: Clinton und Jelzin – ein Wendepunkt in den USA-Russland-Beziehungen

US-Präsident Clinton trifft in Helsinki den russischen Präsidenten Jelzin. Die Beziehung zwischen den beiden Grossmächten ist durch die Osterweiterung der Nato um ehemalige Ostblockstaaten belastet. Diese wollen sich nach dem Zusammenbruch des Ostblocks der Nato anschliessen. Jelzin hat sich gegen eine Nato-Osterweiterung gestellt. Doch 1997 erklärt er sich zur Nato-Russland-Grundakte bereit. Darin verpflichten sich beide Seiten, die Souveränität aller Staaten zu achten. Russland anerkennt, dass jeder Staat frei entscheiden kann, welchem Bündnis er angehört.

2001: Das Gipfeltreffen von George W. Bush und Putin

Die beiden Staatsoberhäupter treffen sich 2001 in Slowenien. Beim ersten von mehreren Treffen diskutieren Bush und Putin über die US-Raketenabwehrpläne, die NATO-Erweiterung und regionale Konflikte im Nahen Osten und auf dem Balkan. Bush war sehr zufrieden mit dem Treffen und nannte Putin gar einen «sehr direkten und vertrauenswürdigen» Mann, er habe in seine Seele gesehen.

10vor10, 14.8.2025, 21:50 Uhr ; 

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