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Umstrittene Umweltpolitik Brasiliens Gouverneure geben Bolsonaro Kontra

  • Wegen seiner umstrittenen Umweltpolitik bekommt der rechte Präsident Jair Bolsonaro nun auch in Brasilien Gegenwind zu spüren.
  • Die Gouverneure des Amazonasgebiets fürchten internationale Wirtschaftssanktionen und einen schweren Imageschaden.
  • Grund dafür ist der Streit um die verheerenden Waldbrände und das Hilfsangebot der G7-Staaten.
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Aus dem Archiv: G7-Gipfel: Millionenhilfe für den Regenwald
Aus Tagesschau vom 26.08.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 48 Sekunden.

«Wenn sich Brasilien auf internationaler Ebene isoliert, setzt es sich ernsten Handelssanktionen gegen unsere Produzenten aus», sagte der Regierungschef des Bundesstaates Maranhão, Flávio Dino, am Dienstag bei einem Treffen der Gouverneure mit Bolsonaro.

Der Staatschef hatte zuvor eine Entschuldigung von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron gefordert, bevor er die von den Industrieländern angebotene Hilfe bei den Löscharbeiten annehmen will. Er warf Macron vor, ihn als Lügner bezeichnet und die Souveränität des Amazonasgebiets infrage gestellt zu haben.

Karte von Südamerika.
Legende: Das Amazonasgebiet in Südamerika. SRF

Freihandelsabkommen mit EU gefährdet

«Ich denke, jetzt sollten wir uns um unsere Probleme kümmern und der Welt der Umweltdiplomatie ein Zeichen geben, denn sie ist fundamental für die Landwirtschaft. Sonst erleiden wir einen schweren Imageschaden, der bereits jetzt allen Anlass zu Sorge gibt», sagte der Gouverneur von Pará, Hélder Barbalho.

Bolsonaro gilt eigentlich als Freund der Agrarindustrie. Weil wegen seiner Umweltpolitik nun aber einige europäische Länder bei der Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur auf die Bremse treten, sorgen sich mittlerweile auch die brasilianischen Landwirte um ihr Exportgeschäft mit Rindfleisch und Soja.

Bolsonaros Attacke auf Umweltschützer

Auch wegen seiner umstrittenen Äusserung zu Umweltschützern bekam Bolsonaro von den Gouverneuren Kontra. Der Staatschef hatte zuletzt behauptet, Nichtregierungsorganisationen (NGO) könnten die Waldbrände gelegt haben, um sich für die Streichung öffentlicher Mittel zu rächen und seine Regierung zu diskreditieren.

Bildvergleich

Regler nach links verschiebenRegler nach rechts verschieben
Legende:Bilder aus dem Weltall: Vergleich vom 23. und 27. AugustNasa

«Ich gehöre nicht zu denen, die Nichtregierungsorganisationen verteufeln», sagte nun Gouverneur Dino. «Ich halte das für einen Fehler, denn es gibt in der Welt und in Brasilien sehr ernsthafte NGOs.»

Rückendeckung von Trump

Rückendeckung erhielt Bolsonaro hingegen von US-Präsident Donald Trump. «Ich habe Präsident Jair Bolsonaro gut kennengelernt», schrieb er auf Twitter. «Er arbeitet sehr hart wegen der Brände im Amazonasgebiet und macht einen grossartigen Job für das brasilianische Volk.»

Bolsonaro bedankte sich ebenfalls bei Twitter: «Vielen Dank, Präsident Trump. Wir bekämpfen die Waldbrände mit grossem Erfolg. Brasilien ist und wird immer eine internationale Referenz in nachhaltiger Entwicklung sein. Die Fake-News-Kampagne gegen unsere Souveränität wird nicht funktionieren.»

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