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UNO-Bildungsgipfel in New York UNO will die «globale Bildungskrise» bekämpfen

In vielen Ländern kommt die Schulbildung von Kindern unter Druck. Die UNO hat deshalb einen Bildungsgipfel veranstaltet.

Worum geht es? Die Bildung von Kindern ist zentral – sie ist die Basis für ein selbständiges Leben und für funktionierende Gesellschaften. UNO-Generaldirektorin Tatiana Valovaya sagt: «Ohne Bildung gibt es keine Entwicklung und keinen Frieden.» Die UNO hat die weltweiten Problematiken in Sachen Bildung erkannt und einen Bildungsgipfel mit Staats- und Regierungschefs veranstaltet. Es ist der erste seit Jahrzehnten.

Warum findet der Gipfel jetzt statt? Ein Grund ist die Erkenntnis, dass die Welt in einer «globalen Bildungskrise» steckt. So drückt es UNO-Generalsekretär António Guterres aus. Die Situation sei viel schlechter, als vielen bewusst sei. Der zweite Grund ist die Einsicht, dass viele der grossen UNO-Ziele – Klimawandel, Demokratie, Menschenrechte – auch mit Bildung oder Mangel an Bildung zu tun haben.

Erschreckende Zahlen

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Der UNO-Bildungsbeauftragte und frühere britische Premierminister Gordon Brown nennt drei erschreckende Zahlen:

  • 260 Millionen Kinder weltweit besuchen derzeit keine Schule
  • 400 Millionen 11-Jährige können weder lesen noch schreiben, noch auch nur ein bisschen rechnen
  • 840 Millionen Kinder bringen am Ende ihrer Schulzeit keinerlei Qualifikationen für das Erwerbsleben mit

Welche Regionen sind betroffen? Die Bildungskrise betrifft stark Entwicklungsländer und die zum Teil riesige Flüchtlingsbevölkerung. Viele Entwicklungsländer haben in den letzten Jahren ihre Bildungsbudgets nicht erhöht, sondern massiv gekürzt. Gleichzeitig fliesst bei der humanitären Hilfe und der Entwicklungshilfe aus reichen Staaten nur ein sehr kleiner Teil ins Bildungswesen. Bildungsprobleme bestehen auch in reicheren Staaten. «Der Aufschwung von Verschwörungstheorien, von politisch extremen und populistischen Kräften oder der Glaube an Fake News sind indirekt auch ein Bildungsproblem oder ein Problem des Mangels an Bildung», sagt Fredy Gsteiger. Der diplomatische SRF-Korrespondent verfolgt den Gipfel in New York.

Was kann der aktuelle UNO-Gipfel bewirken? Zunächst müsse das Bewusstsein erhöht werden, dass tatsächlich ein grosses Problem vorliege, welches man entschieden angehen müsse, so Gsteiger. Weiter geht es um finanzielle Mittel. Es wird ein Finanzierungsmechanismus beschlossen, der bereits 2023 zwei Milliarden für Investitionen in die Bildung in armen Staaten zur Verfügung stellen soll. Bis 2030 sollen das sogar zehn Milliarden sein.

Mehrere US-Dollar-Scheine liegen nebeneinander.
Legende: Der Milliardenfonds ist auf Initiative der Niederlande, Schwedens und Grossbritanniens zustande gekommen ist. Er soll von der Schweiz aus administriert werden soll. Reuters/Yuriko Nakao

Wer nimmt am Gipfel teil? Etliche Dutzend Staats- und Regierungschefs haben sich in New York versammelt. Sehr viele sind aber noch bei der Trauerfeier für die verstorbene britische Königin. «Das verringert die Sichtbarkeit und die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen Gipfel. Aber es verhindert nicht, dass trotzdem Beschlüsse gefasst werden können und Ergebnisse möglich sind», so Fredy Gsteiger.

Gibt es Widerstände? Ja. «In der heutigen Zeit voller Spannungen und geopolitischer Konflikte ist kein Thema mehr unpolitisch», erklärt der Korrespondent die Situation. Gerade Bildung sei ein politisches Thema, weil sich dahinter vielerorts ein unterschiedliches Staats- und Menschenverständnis verbirgt. «Viele autokratische Staaten impfen ihrer Bevölkerung über das Bildungswesen hauptsächlich Nationalismus ein. In reichen westlichen Ländern wiederum vergrössert mancherorts die Bildung die sozialen Gräben, weil Reiche Zugang zu besserer Bildung haben.»

Echo der Zeit, 19.09.2022, 18 Uhr ; 

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