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Unruhe im Nahen Osten Eskalation nach Raketenangriffen auf Israel

  • Nach schwerem Beschuss mit Raketen aus dem Libanon auf Israel ist die Lage im Nahen Osten kurz vor Ostern eskaliert. Israel griff in der Nacht Stützpunkte militanter Palästinenser im Nachbarland sowie im Gazastreifen aus der Luft an.
  • Die Armee machte sie für die heftigsten Angriffe aus dem Libanon seit anderthalb Jahrzehnten verantwortlich.
  • Weil dieser Tage Ramadan, das jüdische Pessach-Fest sowie Ostern gleichzeitig stattfinden, ist die Lage im Nahen Osten besonders angespannt.
  • Die Schweiz verurteilte die Eskalation in Israel.

In Israel gab es wieder mehrfach Alarm, weil Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert wurden. Im Westjordanland kamen nach einem mutmasslichen Angriff von Palästinensern zwei israelische Frauen ums Leben.

Netanjahu: «Reaktion wird erheblichen Preis abverlangen»

Am Donnerstag waren nach Angaben der israelischen Armee Dutzende Raketen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gefeuert worden – so viele wie seit 2006 nicht mehr. Damals war zwischen beiden Seiten ein Krieg ausgebrochen. Beide Länder befinden sich seitdem offiziell im Kriegszustand.

An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat auch in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon grossen Einfluss. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Reaktion seines Landes werde «unseren Feinden einen erheblichen Preis abverlangen».

Demonstrierende vor einer goldenen Kuppel.
Legende: Palästinenser demonstrieren am Felsendom auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem. Das israelische Militär hat Ziele im Gazastreifen und im Westjordanland angegriffen. Die Kämpfe folgen auf mehrtägige Unruhen an der wichtigsten heiligen Stätte in Jerusalem. Keystone/AP/Mahmoud Illean

Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge im Libanon «terroristische Infrastruktur» der Hamas zum Ziel. Bei den Angriffen seien mehrere Häuser nahe der Stadt Tyros beschädigt worden, berichteten Augenzeugen.

Aussage gegen Aussage

Der Libanon trage die Verantwortung für jeglichen Beschuss, der von seinem Staatsgebiet ausgehe, hiess es in einer Erklärung des israelischen Militärs. Dessen geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati betonte: «Der Libanon lehnt jede militärische Eskalation, die von seinem Land ausgeht, sowie die Nutzung libanesischen Territoriums zur Durchführung von Operationen, die die bestehende Stabilität gefährden kann, vehement ab.»

In der Nacht und am Morgen flog Israels Armee zudem Angriffe auf den Gazastreifen. Israelische Kampfjets bombardierten nach Militärangaben unter anderem Waffenfabriken sowie Angriffstunnel der islamistischen Hamas. In der Küstenenklave waren die Strassen am Freitag leer.

Auch in einigen israelischen Orten im Süden gab es mehrfach Raketenalarm. Nach Angaben der Armee wurden mehr als 40 Geschosse in der Nacht aus dem Gazastreifen auf Südisrael abgefeuert.

Ein Soldat steht auf einem Panzer. Im Bild ist eine Mauer und eine Stromleitung zu sehen.
Legende: Ein israelischer Soldat an der Grenze zu Libanon. REUTERS/Rami Shlush

Im Westjordanland wurden bei einem mutmasslichen Angriff von Palästinensern zwei israelische Frauen getötet. Nach Angaben der israelischen Armee wurden sie in einem Auto beschossen. Die beiden Schwestern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren hätten dann einen Unfall gehabt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine weitere Frau sei lebensgefährlich verletzt worden.

Feiertage dreier Religionen

Der jüngsten Eskalation in Nahost vorausgegangen waren Zusammenstösse der israelischen Polizei mit Palästinensern auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist.

Weil dieser Tage Ramadan, das jüdische Pessach-Fest sowie Ostern gleichzeitig stattfinden, zieht es deutlich mehr Gläubige als sonst in die Jerusalemer Altstadt.

SRF 4 News, 07.04.2023, 04:00 Uhr ; 

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