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Unruhen in Afghanistan Taliban-Sprecher stellt Friedensplan in Aussicht

  • In Afghanistan rücken die radikalislamischen Taliban vor.
  • Trotz den Kämpfen wollen sie die Friedensbemühungen vorantreiben.
  • Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan haben die Taliban ihren Vormarsch verstärkt.

«Die Friedensgespräche und der Prozess werden in den kommenden Tagen beschleunigt, und es wird damit gerechnet, dass sie in eine wichtige Phase eintreten. Natürlich wird es um Friedenspläne gehen», sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

«Womöglich dauert es einen Monat, um die Stufe zu erreichen, in der beide Seiten ihren schriftlichen Friedensplan teilen.» Die jüngste Runde der Gespräche befinde sich an einem kritischen Punkt. «Obwohl wir (die Taliban) auf dem Schlachtfeld die Oberhand haben, nehmen wir Gespräche und Dialoge sehr ernst.»

Obwohl wir (die Taliban) auf dem Schlachtfeld die Oberhand haben, nehmen wir Gespräche und Dialoge sehr ernst.
Autor: Taliban-Sprecher

Regierung bezweifelt schnelle Resultate

Die Sprecherin des afghanischen Ministeriums für Friedensangelegenheiten, Nadschia Anwari, bestätigte, dass die zuletzt auf Eis gelegenen Gespräche wieder aufgenommen worden seien. Es sei allerdings schwer vorstellbar, dass die Taliban in einem Monat eine schriftliche Fassung ihres Friedensplans vorlegen würden. «Aber lassen Sie uns positiv sein. Wir hoffen, dass sie (sie) präsentieren, damit wir verstehen, was sie wollen.»

Nach und nach bringen die Taliban immer mehr Gebiete unter ihre Kontrolle. Das schürt Zweifel, ob sie es mit den Friedensgesprächen wirklich ernst meinen. Besonders im Norden spitzte sich die Lage zuletzt zu.

Am Sonntag flohen mehr als 1000 Soldaten vor den vorrückenden Taliban ins benachbarte Tadschikistan, wie der dortige Grenzschutz mitteilte. Der nationale Sicherheitsberater der afghanischen Regierung, Hamdullah Mohib, kündigte eine Gegenoffensive an.

Tadschikistan verstärkt Militärpräsenz an Grenze zu Afghanistan

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Die zentralasiatische Republik Tadschikistan mobilisiert 20'000 Reservisten für den Schutz ihrer mehr als 900 Kilometer langen Grenze zu Afghanistan. Das ordnete Präsident Emomali Rachmon an, nachdem in der Nacht zum Montag mehr als 1000 afghanische Soldaten vor den islamistischen Talibankämpfern in die Ex-Sowjetrepublik geflohen waren. Tadschikistan hat eigenen Angaben zufolge bislang weiter die Kontrolle über seine Grenze.

Es war die bisher grösste Zahl an Menschen innerhalb eines Tages, die sich in Sicherheit bringen wollten. Die tadschikischen Grenztruppen teilten mit, die Menschen seien als Zeichen guter nachbarschaftlicher Beziehungen ins Land gelassen worden. Bereits in den Tagen zuvor waren Angehörige der afghanischen Regierungstruppen in der Provinz Badachschan im Nordosten des Landes vor den Taliban geflüchtet.

Tagesschau, 05.07.2021, 19:30 Uhr ; 

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