- Bei anhaltenden Unruhen in der südirakischen Metropole sollen zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sein.
- Grund für die Protestwelle ist neben der Korruption im Land auch verseuchtes Trinkwasser. Hunderte Patienten werden aus diesem Grund bereits in Spitälern behandelt.
Am Donnerstagabend haben die Sicherheitsbehörden in der südirakischen Zwei-Millionen-Metropole eine Ausgangssperre verhängt. Örtliche Medien berichten, dass Protestierende zuvor das Gebäude der Provinzregierung in Brand gesteckt haben.
Nach Augenzeugenberichten lag schwarzer Rauch über dem Viertel um das Regierungsgebäude. Auch andere öffentliche Gebäude sollen gebrannt haben. Der irakische Sender Al-Sumaria TV meldete auf seiner Website, die Behörden hätten «bis auf weiteres eine Ausgangssperre über die gesamte Provinz verhängt».
Eine zunächst angekündigte Ausgangssperre hatten die Behörden unter dem Druck der Bevölkerung zurückgenommen. Vor dem ursprünglich geplanten Beginn am Donnerstag um 15 Uhr Ortszeit waren laut Augenzeugen viele Protestierende aus Trotz auf die Strassen gestürmt. Die Sicherheitskräfte seien der grossen Zahl an Demonstranten nicht gewachsen gewesen.
Wut über verseuchtes Trinkwasser
Bereits seit Wochen kommt es in Basra zu Protesten. Seit dem Wochenende starben bei Unruhen 9 Menschen, 93 weitere wurden verletzt, darunter 18 Polizisten.
Obwohl die Provinz zu den erdölreichsten Regionen der Welt gehört, leidet sie wie auch der Rest des Landes unter massivem Strommangel. Für Wut sorgt insbesondere die Verschmutzung des Trinkwassers, an der Tausende erkrankt sind. In Basra ist das Wasser nach Angaben von Einwohnern mit Salz verseucht. Hunderte Menschen seien deswegen bereits in Spitäler eingeliefert worden.
Angeführt werden die Proteste von jungen Irakern und Stammesältesten. «Die Demonstranten werden ihren Protest fortsetzen, bis ihre legitimen Forderungen erfüllt sind. Das beinhaltet neue Jobs zu schaffen und korrupte Politiker zu bestrafen», sagte ein Aktivist.