- Papst Leo XIV. hat in seiner Weihnachtsbotschaft einen starken Friedensappell in die Welt gesendet.
- Vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom rief er dazu auf, dass sich jeder einzelne für ein Ende von Hass, Gewalt und Zwietracht sowie für Dialog, Friede und Versöhnung einsetzen müsse.
Zum Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan nahm er insbesondere die Menschen in den Blick, die weltweit unter den Folgen von Kriegen leiden, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten.
Als der Papst pünktlich um 12 Uhr auf den Balkon des Petersdoms trat, brach unter den Gläubigen, die im Regen ausharrten, Jubel aus. Kurz zuvor hatte er die Menge schon vom Papamobil aus begrüsst. Rund 26'000 Menschen kamen nach Vatikan-Angaben auf den Petersplatz, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Hoffnung auf echtes Bemühen um Frieden für die Ukraine
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte der Papst: «Möge das Dröhnen der Waffen verstummen und mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen.»
Er formulierte damit auch eine Hoffnung, die angesichts seiner vorherigen Äusserungen auch als Appell an Russland verstanden werden kann.
An Heiligabend hatten Medien den Papst mit einer Äusserung zitiert, wonach ihn traurig gestimmt habe, dass Russland einen Weihnachtswaffenstillstand abgelehnt hat. Der Papst rief dabei auch zu einer 24-stündigen Waffenruhe für alle Kriege in der Welt an Weihnachten auf.
«Gefühl der Ohnmacht» im Nahen Osten
Neben der Ukraine hob Leo in seiner Weihnachtsbotschaft den Nahen Osten hervor. Dort habe er bei seiner jüngsten Reise die Ängste der Menschen vernommen und kenne ihr Gefühl der Ohnmacht angesichts der Machtverhältnisse, unter denen sie litten, sagte er.
Der Papst forderte «Gerechtigkeit, Frieden und Stabilität für den Libanon, für Palästina, Israel und Syrien» und erwähnte explizit die Bewohner des Gazastreifens, die nichts mehr besässen und alles verloren hätten. Seit dem 10. Oktober gilt zwischen der islamistischen Hamas und Israel eine Waffenruhe. Doch sie ist fragil und die Menschen in dem Küstenstreifen leben weiter unter katastrophalen Bedingungen.
Vergessene Konflikte
Frieden und Trost erbat der Papst auch für die Opfer von in Vergessenheit geratenen Kriegen und für alle, die unter Ungerechtigkeit, politischer Instabilität, religiöser Verfolgung und Terrorismus litten. Er nannte Länder Afrikas wie den Sudan, den Südsudan, Mali, Burkina Faso und die Demokratische Republik Kongo. Er erwähnte auch Myanmar und den Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha, der kürzlich wieder aufgeflammt war.
Der Papst verwies auch auf das Schicksal von Migrantinnen und Migranten, die aus ihrer Heimat fliehen, sei es über das Mittelmeer oder auf dem amerikanischen Kontinent.