- Tausende Menschen sind am späten Montagabend in der spanischen Region Katalonien auf die Strassen gegangen.
- Sie protestierten gegen die Absetzung ihres Regierungschefs Quim Torra durch die spanische Justiz.
- So versammelten sich unter anderem in Barcelona nach Medienberichten bis zu 1000 Menschen, die vor das Regionalparlament marschierten.
Einige Demonstrierende bewarfen Polizisten mit Böllern, Müllsäcken, Steinen und auch mit Schweineköpfen. Zudem setzten sie Abfallcontainer in Brand. Die spontane Demonstration löste sich den Angaben zufolge gegen 23 Uhr auf.
Zuvor hatte die spanische Justiz Torra wegen Ungehorsams abgesetzt. Das Oberste Gericht Spaniens bestätigte am Montag in Madrid ein entsprechendes Urteil des katalanischen Oberlandesgerichts vom vergangenen Dezember, wonach der katalanische Regierungschchef eineinhalb Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden darf.
Der Grund: Der 57-Jährige hatte sich vor der spanischen Parlamentswahl vom 28. April vergangenen Jahres geweigert, am Sitz seiner Regierung in Barcelona und an anderen öffentlichen Gebäuden Symbole der Unabhängigkeitsbewegung zu entfernen, obwohl die Wahlbehörde dies angeordnet hatte.
Eskalation befürchtet
Beobachter befürchten, dass die Amtsenthebung Torras mitten in der Corona-Krise und drei Jahre nach dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 zu einer neuen und gefährlichen Eskalation des Katalonien-Konflikts führen wird. Verschiedene separatistische Parteien und Organisationen riefen zu Protestaktionen auf.