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US-Zollstreit mit Kanada Trump stoppt Gespräche mit Kanada – wegen Video mit Ronald Reagan

  • US-Präsident Donald Trump hat die Handelsgespräche mit Kanada für beendet erklärt.
  • Trump warf Kanada am Donnerstag auf Truth Social vor, in einer Werbekampagne gegen Zölle den früheren Präsidenten Ronald Reagan falsch zitiert zu haben.

«Aufgrund ihres ungeheuerlichen Verhaltens werden alle Handelsverhandlungen mit Kanada hiermit beendet», schrieb Trump in den Sozialen Medien. Die kanadische Provinz Ontario hat eine Werbekampagne (siehe den Post unten) vor rund einer Woche lanciert, um US-republikanische Wähler zu überzeugen.

In der Werbung äussert sich der 2004 verstorbene republikanische Präsident Ronald Reagan kritisch über Zölle. «Wenn jemand sagt: ‹Wir sollten Zölle auf ausländische Importe erheben›, sieht es so aus, als würde er etwas Patriotisches tun, indem er amerikanische Produkte und Arbeitsplätze schützt. Und manchmal funktioniert das auch für kurze Zeit, aber eben nur für kurze Zeit», sagt Reagan im Clip:

Diese Botschaft, vorgetragen vom populärsten republikanischen Präsidenten der letzten Jahrzehnte, hat Trump offensichtlich verärgert. Das gestand auch Premierminister von Ontario, Doug Ford, anfangs Woche ein. «Ich habe gehört, dass der Präsident unsere Werbung gesehen hat. Ich bin mir sicher, dass er nicht besonders glücklich darüber war», sagte Ford am Dienstag.

«Die Ronald Reagan Foundation hat gerade bekannt gegeben, dass Kanada in betrügerischer Absicht eine Werbung verwendet hat, die Fake ist, in der Ronald Reagan sich negativ über Zölle äussert», schrieb Trump weiter auf seiner Plattform Truth Social. Die Ronald Reagan Presidential Foundation hat mit einem Post auf X auf die Werbung reagiert:

Die Provinz-Regierung von Ontario habe keine Einwilligung eingeholt, um die Aufzeichnung von Reagans Ansprache von 1987 zu verwenden, so die Stiftung in ihrem Post. Weiter wirft sie den Kanadiern vor, Reagans Rede so geschnitten zu haben, dass die Bedeutung seiner Aussagen falsch wiedergegeben werde. Was an Reagans Aussagen falsch wiedergegeben worden sei, darüber äussert sich die Ronald Reagan Presidential Foundation nicht.

Zwei Männer sitzen lachend zusammen auf einem Sofa.
Legende: Trotz guter Miene konnten sich der kanadische Preminierminister Mark Carney und US-Präsident Donald Trump bei einem kürzlichen Treffen nicht einigen beim Zollstreit. Keystone/AP/Evan Vucci

Erst vor rund zwei Wochen war der kanadische Premierminister Mark Carney nach Washington gereist, um eine Lockerung der US-Zölle zu erreichen. Zugeständnisse machte Trump damals jedoch nicht. Carney erklärte am Donnerstag gegenüber Reporterinnen und Reportern, dass Kanada den USA keinen unfairen Zugang zu seinen Märkten gewähren werde, sollten die Verhandlungen über verschiedene Handelsabkommen mit Washington scheiterten.

Trump hatte Anfang des Jahres Zölle auf kanadischen Stahl, Aluminium und Autos verhängt, woraufhin Ottawa mit entsprechenden Gegenmassnahmen reagierte. Seit Wochen verhandeln beide Seiten über ein mögliches Abkommen für den Stahl- und Aluminiumsektor. Im nächsten Jahr sollen die USA, Kanada und Mexiko ihr kontinentales Freihandelsabkommen für 2020 überprüfen.

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SRF 4 News, 24.10.2025; 8 Uhr ; 

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