- Der italienische Ministerpräsident Paolo Gentiloni stellt Ermittlungen zum Rettungseinsatz in den Abruzzen in Aussicht.
- Laut Zeugenberichten sind erste Notrufe nicht ernst genommen worden.
- Die Staatsanwaltschaft in Pescara ermittelt gegen Unbekannt wegen mehrfach fahrlässiger Tötung.
Die italienische Regierung hat eine genaue Untersuchung möglicher Fehler beim Rettungseinsatz in den Abruzzen versprochen. In der Region hatte vor einer Woche eine Lawine ein Hotel verschüttet.
Juristische Ermittlungen würden klären, ob es Verzögerungen beim Einsatz gegeben habe und wer dafür verantwortlich sei, so Ministerpräsident Paolo Gentiloni. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in Pescara Ermittlungen gegen Unbekannt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung eröffnet.
Zeugen: Notrufe wurden nicht ernst genommen
«Die Regierung fürchtet sich nicht vor der Wahrheit», gab Gentiloni zu Protokoll. Man dürfe aber nicht vorschnell nach einem Sündenbock suchen. Die Einsatzkräfte hätten alles in ihrer Macht stehende getan, um Leben zu retten.
Dem stehen noch ungeprüfte Zeugenberichte entgegen. Sie legen nahe, dass erste Notrufe nicht ernst genommen worden sind. In einem ersten Alarm soll demnach von verschütteten Kindern berichtet worden sein, die Meldung aber als Lüge abgetan worden sein.
Rettungshelikopter abgestürzt
Die Lawine war nach einer Erdbebenserie und heftigen Schneefällen entstanden. Aus dem von den Schneemassen überrollten Hotel konnten 24 Menschen nur noch tot geborgen werden. 5 Menschen werden noch vermisst, 11 haben das Unglück überlebt.
Die ersten Opfer wurden bereits zu Grabe getragen. Zugleich trauerten die Rettungsmannschaften auch um die Opfer des Absturzes eines Rettungshelikopters. Die Helfer hatten nach dem Lawinenunglück einen verletzten Skifahrer abtransportieren wollen, als der Helikopter abstürzte.