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Vor der Abstimmung Tausende von Katalanen demonstrieren gegen Unabhängigkeit

  • Die Gegner der Unabhängigkeit haben nochmals auf sich aufmerksam gemacht: In Barcelona sind Tausende von Menschen auf die Strasse gegangen, um für die Einheit des Landes zu demonstrieren.
  • «Auch wir sind Katalanen», riefen die Menschen am Vorabend der von der Regierung in Madrid verbotenen Unabhängigkeitsabstimmung.
  • Sie schwenkten katalanische, spanische und Europaflaggen und forderten Haft für den Regionalpräsidenten Carles Puigdemont.
  • Derweil haben die Separatisten am Tag vor ihrem umstrittenen Referendum über Unabhängigkeit 163 Schulen besetzt, die als Abstimmungslokale dienen sollen.

Mit ihrer Aktion, Abstimmungs-Lokale zu besetzen, setzen sich die Befürworter gegen Gerichtsbeschlüsse hinweg. Nach diesen ist die bevorstehende Unabhängigkeits-Abstimmung illegal. Deshalb müssten die Abstimmungslokale geschlossen werden.

Nach Angaben der spanischen Regierung wurde die technische Infrastruktur für die Abstimmung zerstört. Nun sei es «absolut unmöglich» die Abstimmung durchzuführen.

Laut dem höchsten Vertreter der spanischen Zentralregierung in der Region, Enric Millo, hat die Polizei das Telekommunikations- und IT-Zentrum der Regionalregierung durchsucht und die für die Abstimmung nötige Software zerstört. Diese Software ist dafür da, die über 2300 Abstimmungslokale zu verbinden und Resultate zu teilen. Sie ist zudem für das Online-Voting notwendig.

Abstimmung soll in Schulen stattfinden

Die Zentralregierung hat Tausende Polizisten in die Region Katalonien geschickt, um die Abstimmung am Sonntag zu verhindern. Bis Sonntagmorgen, 6 Uhr, müssen nach dem Regionalpolizeichef alle Abstimmungslokale geschlossen sein.

Die Katalanen sollen nach den Organisatoren aber am Sonntag ab 9 Uhr abstimmen können. Gemäss der Zeitung «el País» haben sich Elternvereine dafür stark gemacht, Schulen über das Wochenende geöffnet zu lassen, damit am Sonntag darin die verbotene Abstimmung trotzdem stattfinden kann.

Bereits letzte Nacht haben zudem Leute in Schulen übernachtet, um die drohende Schliessung zu hindern.

Zentralregierung hofft auf Frieden, bleibt aber streng

Kataloniens Regionalpräsident Carles Puigdemont zeigt sich überzeugt, dass die Behörden der Region das Referendum trotz gerichtlicher Verbote durchführen können. In den mehr als 2000 Abstimmungslokalen sei alles dafür vorbereitet.

Auch die Zentralregierung in Madrid hofft, dass der Sonntag friedlich verläuft. Sie bekräftigt allerdings, dass es keine Abstimmung geben wird und die Organisatoren mit einem Strafverfahren rechnen müssten.

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