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Vorwurf der Geldwäsche Justiz friert Konten von Kreml-Kritiker Nawalny ein

  • Die russische Justiz hat die Konten der Anti-Korruptions-Stiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sowie von einigen seiner Unterstützer eingefroren.
  • Das teilte seine Sprecherin Kira Jarmisch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
  • Seit vergangener Woche ermitteln die Behörden wegen des Vorwurfs der Geldwäsche gegen Nawalnys Organisation. Die Polizei durchsuchte auch Wohnungen von Nawalny-Vertrauten.

Mitarbeiter von Nawalnys Stiftung hätten «eine grosse Geldsumme von Dritten bekommen», die «illegal» beschafft worden sei, erklärten die Ermittler. Es gehe um eine Summe in Höhe von knapp einer Milliarde Rubel, umgerechnet rund 15 Millionen Franken.

Die Ermittlungen fallen in eine Zeit anhaltender Proteste für freie Kommunalwahlen in Moskau. Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Derzeit sitzt er eine Haftstrafe von 30 Tagen ab, nachdem er zu einem nicht genehmigten Protest aufgerufen hatte.

Enorme Reichweite

Nawalnys Stiftung löst regelmässig Ermittlungen aus, die den dekadenten Lebensstil der russischen Elite und Korruptionsvorwürfe zum Gegenstand haben. Während die öffentlich-rechtlichen Medien diese weitgehend ignorieren, ist die Stiftung in den sozialen Medien sehr präsent.

Ihre Veröffentlichungen erreichen dort eine enorme Reichweite. Ein Beitrag, der den russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew als Kopf eines Immobilienimperiums anprangert, wurde auf YouTube 31.5 Millionen Mal angeklickt.

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