- Mehr als 21 Millionen Irakerinnen und Iraker waren am Dienstag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen.
- Mit einem vorläufigen Ergebnis wird innerhalb von 24 Stunden nach Schliessung der Wahllokale gerechnet.
- Ministerpräsident Mohammed Shia al-Sudani, der auf eine Wiederwahl hofft, betonte bei seiner Stimmabgabe in Bagdad, die Wahl sei ein Bekenntnis zum Prinzip des friedlichen Machtwechsels.
Die Chancen al-Sudanis auf einen Verbleib im Amt gelten allerdings aufgrund von Streitigkeiten in seiner Koalition als eher schwach.
Das Misstrauen in die Politik sitzt tief
Über 20 Jahre nach der US-Invasion und dem Sturz des früheren Machthabers Saddam Hussein und Jahren der Terrorherrschaft durch die IS-Miliz in Teilen des Landes gilt die Stabilität im Land weiterhin als brüchig. Sowohl die USA als auch der Nachbar Iran versuchen, ihren Einfluss in dem Land geltend zu machen.
Angesichts von Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen und konfessionellen Gruppen, Korruption und anhaltender Gewalt sitzt das Misstrauen vieler Menschen in die Politik tief.
Wahlkampf teilweise von Gewalt geprägt
Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen – er fordert Reformen und ein härteres Vorgehen gegen Korruption. Der Wahlkampf war teilweise von Gewalt geprägt. So wurde ein sunnitischer Kandidat im vergangenen Monat durch eine Autobombe getötet. Kurz vor Öffnung der Wahllokale starben zwei Polizisten bei einem Feuergefecht vor dem Büro eines Kandidaten in der Provinz Kirkuk im Norden des Landes. Die Wahl selbst verlief nach Angaben des Innenministeriums bisher aber friedlich.