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Frankreichs Kampf gegen Waldbrände
Aus Tagesschau vom 12.08.2022.
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Waldbrände Frankreich Frankreichs Kampf gegen das Flammenmeer

Über 47'000 Hektar Wald fielen dieses Jahr den Flammen zum Opfer. Gibt es für Frankreich einen Weg aus dem Inferno?

Waldbrände sind im Sommer keine Seltenheit, aber dieses Jahr hat es Frankreich besonders hart getroffen. Bis heute sind bereits über 47'000 Hektar Wald verbrannt, ein trister Rekord für das Jahr 2022. Denn zwischen 2006 und 2021 haben Feuer im Durchschnitt fast nur 10'000 Hektar Wald pro Jahr vernichtet. Die Schäden dieses Jahres werden sich noch erhöhen.

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Waldbrände erneut ausser Kontrolle im Südwesten Frankreichs
Aus Tagesschau vom 11.08.2022.
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Innenminister Gerard Darmanin liess sich diese Woche zu einer düsteren Prognose hinreissen: in den kommenden Wochen sei mit weiteren Bränden zu rechnen. Dabei sind gut ein Viertel der französischen Feuerwehrkräfte bei Waldfeuern im Einsatz.

Feuer schwelen im Untergrund weiter

Einige Waldbrände sind zwar nicht mehr aktiv, aber im Untergrund schwelen die Feuer weiter. Manchmal über mehrere Wochen lang. Jederzeit können sich damit gelöschte Brände zu akuten Feuern entwickeln, wie diese Woche im Südwesten Frankreichs, in der Region Gironde. Binnen weniger Stunden entfachte sich dort ein Riesenfeuer, das momentan mit Hilfe europäischer Feuerwehrleute bekämpft wird.

Feuewehrmänner erschöpft
Legende: Die anhaltende Dürre und Hitzeperioden, unter denen Frankreich dieses Jahr besonders zu leiden hat, begünstigen die Feuer. Reuters/Stephane Mahe

Die angespannte Lage ruft innenpolitische Kritik auf den Plan: der monokulturelle Baumbestand der Wälder für den Holzverkauf würde Feuer begünstigen. Dieser Meinung sind Abgeordnete der Oppositionspartei La France Insoumise.

Letzte Woche präsentierte die Partei im Parlament einen Vorschlag für ein neues Gesetz, um längerfristig präventiv gegen die Waldbrände vorzugehen. Mathilde Panot, Abgeordnete der France Insoumise, erklärt: «Wir verlangen das Verbot von monokulturellen Baumbepflanzungen und die Umwandlung von Mischwäldern in Monokulturen. Damit muss Schluss sein, denn das ist eine Industrialisierung unserer Wälder!»

Wir verlangen das Verbot von monokulturellen Baumbepflanzungen und die Umwandlung von Mischwäldern in Monokulturen. Damit muss Schluss sein, denn das ist eine Industrialisierung unserer Wälder!
Autor: Mathilde Panot Abgeordnete der France Insoumise

Aber wird das wirklich ausreichen, um Frankreichs Wälder zu schützen? Klimaexperten des GIEC warnen bereits jetzt: der Ausnahmesommer 2022 zeige ein Bild, das in Zukunft zur Gewohnheit werden könnte. Denn die anhaltende Dürre und Hitzeperioden, unter denen Frankreich dieses Jahr besonders zu leiden hat, begünstigen die Feuer.

Der Forschungsleiter für Waldfeuer, Jean-Luc Dupuy vom Institut INRAE erläutert «Natürlich ist es wichtig, Mischwälder zu pflanzen, und auch Schneisen in unsere Wälder zu schlagen. Das sind alles präventive Massnahmen. Aber bei extremen klimatischen Bedingungen wird das die Ausbreitung der Brände nicht aufhalten. Solange es vertrocknete Vegetation gibt, wird es weiter brennen. Heute ist die beste Prävention, etwas gegen den Klimawandel zu tun.»

Elisabeth Borne zu Besuch bei den Feuewehrleuten in der Region Gironde.
Legende: Premierministerin Elisabeth Borne zu Besuch bei den Feuerwehrleuten in der Region Gironde. Reuters/Philippe Lopez

Premierministerin aus den Ferien zurück

Als Reaktion auf den Ernst der Lage kam Premierministerin Elisabeth Borne gestern aus den Ferien in die Region Gironde, wo seit 3 Tagen ein neues Grossfeuer wütet. «Wir werden darüber nachdenken, mit welchen Baumarten wir die Wälder wieder bepflanzen, und wie wir sie bewirtschaften. Nach den Ferien werden wir an einem nationalen Plan arbeiten, um uns besser auf den Klimawandel vorzubereiten.»

Tagesschau, 11.08.2022, 19:30 Uhr; srf/koua;zero

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