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Wegen Spionagevorwürfen Iran hat britisch-iranischen Ex-Politiker hingerichtet

  • Der Iran hat einen britisch-iranischen Ex-Spitzenpolitiker wegen Spionagevorwürfen hingerichtet.
  • Wie das Justizportal Misan mitteilte, wurde Aliresa Akbari am Samstag getötet.
  • Der Iran hatte ihn in einem Spionageprozess wegen Geheimnisverrats zum Tode verurteilt.
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Aus dem Archiv: Das Regime in Iran will sich durchsetzen
aus SRF 4 News aktuell vom 12.01.2023. Bild: Keystone/AP Photo/Hassan Ammar
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 43 Sekunden.

Akbari, seine Frau und sein Bruder hatten die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen. Akbari wurde laut Medienberichten bereits 2019 festgenommen. Er war zwischen 1997 und 2002 Vizeverteidigungsminister im Iran. Minister war damals Ali Schamchani, der inzwischen Sekretär des Sicherheitsrats ist, des wichtigsten Entscheidungsgremiums des Landes.

Zwischen 2014 und 2015 hatte Akbari als militärischer Berater die Iran-Delegation zu den Atomverhandlungen in Wien begleitet. Nach Darstellung der iranischen Sicherheitsbehörden soll er in beiden Funktionen geheime Informationen an den britischen Geheimdienst weitergegeben haben.

Aliresa Akbari
Legende: Der britisch-iranische Doppelbürger Aliresa Akbari ist im Iran hingerichtet worden. Keystone/AP

Nach Einschätzung von Beobachtern geht es in dem Fall um einen internen Machtkampf. Das eigentliche Ziel der Hardliner um Präsident Ebrahim Raisi sei eine Diskreditierung Schamchanis, heisst es. Dieser soll sich kritisch über die Polizeigewalt gegen die Demonstranten geäussert und sich um Vermittlung bemüht haben.

Iran bestellt britischen Botschafter ein

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Nach Protesten in London gegen die Hinrichtung des britisch-iranischen Ex-Spitzenpolitikers Aliresa Akbari hat das Aussenministerium in Teheran den britischen Botschafter einbestellt. Das gab das iranische Aussenministerium am Samstag in einer Presseerklärung bekannt. Die britischen Einmischungen und Äusserungen bezüglich des wegen Spionage hingerichteten Ex-Politikers seien bedeutungslos, da laut iranischen Gesetzen die Doppelstaatsbürgerschaft im Land nicht anerkannt sei.

Anstatt einen Spion zu unterstützen, sollte die britische Regierung die «unkonventionellen Kontakte» mit iranischen Offiziellen und somit auch Gefährdung der nationalen Sicherheit Irans erklären, so das Ministerium auf seinem Webportal.

Unklar ist, wie Akbari als Vizeverteidigungsminister und militärischer Berater im Sicherheitsrat überhaupt die britische Staatsangehörigkeit erhalten konnte. Im Iran dürfen Doppelstaatler keine politischen Spitzenämter übernehmen.

SRF 4 News, 14.01.2023, 8 Uhr;

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