20 Millionen Menschen weltweit haben 2022 die Diagnose Krebs erhalten – so die traurige Bilanz zum heutigen Weltkrebstag. Auch der Blick in die Zukunft stimmt wenig positiv: Die Zahlen dürften rasant steigen. Davon geht die Weltgesundheitsorganisation WHO aus, sie zeigt sich alarmiert. Die Hauptgründe: Alkohol, Übergewicht, Luftverschmutzung und das Rauchen.
Die Zigarette gilt als Hauptursache für die häufigste Krebsart, den Lungenkrebs. Sie ist also ein Brandbeschleuniger für die steigende Anzahl Fälle. Um 77 Prozent sollen die Krebsdiagnosen aller Art bis 2050 steigen. Pro Jahr sind das weltweit 35 Millionen Diagnosen. Diese Zahlen hat die WHO diese Woche präsentiert.
«Wir sind sehr besorgt», sagte Freddie Bray, Leiter der Krebsüberwachung IARC, die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehört, vor den Medien. «Die Prognosen zeigen, dass wir in den nächsten zehn Jahren einen sehr starken Anstieg der Häufigkeit und der Sterblichkeit erleben werden, wenn nicht auf nationaler Ebene etwas unternommen wird.» Dazu gehört etwa der Ausbau der Früherkennung, insbesondere bei Risikogruppen wie langjährigen Rauchern ab 55 Jahren.
Unispital Zürich testet Screening für Früherkennung
Ein Screening, um Lungenkrebs im Frühstadium zu erkennen, testet seit 2018 das Universitätsspital Zürich. So könnten Heilungschancen massgeblich erhöht werden
«Durch die Früherkennung werden Tumore in einem Stadium entdeckt, in dem wir sie durch eine chirurgische Entfernung vollständig herausnehmen können und es keine weiteren zusätzlichen Therapien wie Bestrahlungen, Immuntherapien oder Chemotherapien benötigt», sagt Thomas Frauenfelder, Chefarzt Radiologie am Universitätsspital Zürich.
Bis ein Screening für Lungenkrebs schweizweit eingeführt werden kann, dürfte es noch Jahre dauern. Nicht zuletzt, weil Fragen zur Finanzierung noch offen sind.
Laut der WHO bleibt die beste Prävention, einen gesunden Lebensstil zu führen und auf Tabak zu verzichten.