- Vier von fünf Jugendlichen weltweit bewegen sich zu wenig. Zu diesem Schluss kommt die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrer jüngsten Studie.
- Die WHO empfiehlt, sich jeden Tag mindestens eine Stunde lang körperlich zu betätigen. 80 Prozent der Jugendlichen befolgen diesen Rat aber nicht.
- Auch Schweizer Jugendliche entpuppen sich als Bewegungsmuffel: So treiben über 85 Prozent im Alter von elf bis 17 Jahren im Alltag zu wenig Sport.
Insgesamt war der Anteil an inaktiven Kindern in Südkorea mit 94.2 Prozent am höchsten, während er in Bangladesch mit 66.1 Prozent am niedrigsten war.
Schweizer Jugendliche finden sich in der Studie im Fachmagazin «The Lancet» am unteren Ende der Skala wieder: 82.5 Prozent der Buben und sogar 89.1 Prozent der Mädchen waren 2016 körperlich nicht aktiv genug. Im Vergleich zum Jahr 2001 haben sich die Zahlen für die Schweiz damit ein wenig verschlechtert – insbesondere bei den Knaben.
Digitaler Wandel wird zum Problem
«Wir hatten eine elektronische Revolution, welche die Bewegungsmuster von Jugendlichen offensichtlich verändert hat – und sie dazu anregt, mehr zu sitzen, weniger aktiv zu sein, mehr zu fahren, weniger zu gehen», sagt Leanne Riley, eine der Co-Autorinnen der Studie. Die Jugendlichen spielten letztlich mehr digital als wirklich aktiv.
Der für die Schweiz zu beobachtende Unterschied zwischen Buben und Mädchen findet sich auch auf globaler Ebene wieder: Während sich 77.6 Prozent der Knaben nicht ausreichend bewegen, sind es bei den Mädchen 84.7 Prozent. Die grössten Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden in Irland (17 Prozentpunkte) und den USA (16.5 Prozentpunkte) festgestellt.
Ziele wird wohl verfehlt
Die WHO empfiehlt, dass sich Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren zumindest 60 Minuten am Tag bewegen sollten. Alles darüber hinaus sei für die Gesundheit zusätzlich förderlich. Desweiteren sollten sich Erwachsene zwischen 18 bis 64 Jahren mindestens 150 Minuten pro Woche einfach bewegen oder alternativ mindestens 75 Minuten Sport treiben.
Die WHO hatte das Ziel ausgegeben, den Anteil der Jugendlichen mit zu wenig Bewegung bis 2030 auf 70 Prozent zu senken. «Dieses Ziel können wir nicht einhalten, wenn sich diese Trends fortsetzen», macht Regina Guthold, Studienautorin und WHO-Expertin für die Gesundheit von Jugendlichen, deutlich.