- Bei den Kämpfen um die libysche Hauptstadt Tripolis sind bislang mindestens 121 Menschen getötet worden.
- 561 Menschen seien seit Beginn der Gefechte Anfang April zudem verletzt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.
Die WHO kündigte an, medizinische Hilfe und weitere Mitarbeiter nach Tripolis zu entsenden. Sie verurteilte zugleich «wiederholte Angriffe» auf medizinisches Personal und Helfer in der libyschen Hauptstadt.
UN-Sicherheitsrat informiert
Die Libyenmission der Vereinten Nationen hat die Kriegsparteien unterdessen vor Angriffen auf Zivilisten gewarnt. Die Bombardierung von Schulen, Krankenhäusern und zivilen Gebieten sei unter internationalem Recht strengstens verboten, twitterte die Mission. Verstösse würden dokumentiert und an den UN-Sicherheitsrat und den Internationalen Strafgerichtshof weitergeleitet.
Haftars Vormarsch
General Chalifa Haftar hatte Anfang April eine Offensive gegen Tripolis gestartet. Der 75-jährige General ist mit dem Parlament im Osten Libyens verbunden und kontrolliert mit seiner sogenannten «Libyschen Nationalarmee» grosse Gebiete im Osten und Süden des Landes.
Das Parlament bildet eine Gegenregierung zu der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch in Tripolis. Diese hat jedoch kaum Kontrolle über die Hauptstadt hinaus.
Gemäss Angaben des ägyptischen Staatsfernsehens soll sich der 75-jährige Haftar am Sonntag mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo getroffen haben. Ägypten gilt neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien als Unterstützer des Generals.