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«Die Konzentration kleiner Plastikteile in der Umwelt nimmt zu»
Aus Echo der Zeit vom 03.07.2021. Bild: Keystone
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Zehn Produkte Röhrli, Wattestäbchen und Co. sind in der EU nun verboten

  • Sie werden in öffentlichen Parks weggeworfen, landen in Flüssen und in Meeren: Wegwerfprodukte aus Plastik, wie Becher, Besteck oder Wattestäbchen.
  • Doch damit soll in der Europäischen Union bald Schluss sein.
  • Ab heute sind dort viele Plastikprodukte verboten.

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Aus dem Archiv: Die EU beschliesst ein Verbot für Einweg-Plastik
Aus 10 vor 10 vom 24.10.2018.
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In der EU sollen Plastikgeschirr und andere Wegwerfprodukte aus Plastik, wie Teller und Besteck oder Trinkröhrchen, aus den Regalen der Läden verschwinden. Jedes Mitgliedsland der Europäischen Union muss die entsprechende Richtlinie aus dem Jahr 2019 ab heute Samstag umsetzen.

Stopp neuer Produkte

Insgesamt dürfen zehn Produkte nicht mehr verkauft werden, oder die Länder müssen Massnahmen ergreifen, um diese zu reduzieren:

  • Teller
  • Besteck
  • Trinkröhrchen
  • Rührstäbchen, zum Beispiel für Kaffee
  • Luftballonstäbchen
  • Dünne Plastiktüten
  • Wattestäbchen
  • Verpackungen oder Becher aus Styropor
  • Produkte aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen
  • Einweggeschirr aus Karton, das nur zu einem geringen Teil aus Kunststoff besteht oder mit Kunststoff überzogen ist

Händler sind von nun an verpflichtet, auf wiederverwendbare Alternativen aus Glas oder Metall zurückzugreifen, wie die EU-Richtlinie vorsieht.

Die Lager dürfen geleert werden

Zwar dürfen Läden und Restaurants bereits gelagerte Produkte noch verbrauchen. Verboten ist aber, Produkte neu auf den Markt zu bringen oder zu importieren, beispielsweise aus der Schweiz.

Reichen die Massnahmen aus?

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Für Annika Jahnke, Professorin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, geht das Verbot zu wenig weit. Es seien weitere Massnahmen in verschiedenen Bereichen nötig, um eine drastische Reduktion des Plastikeintrages zu erreichen, wie sie gegenüber SRF News sagt. So seien technologische Verbesserungen bei der Entwicklung neuer Kunststoffe nötig, die Recyclingsysteme und -technologien müssten weiterverbreitet und verbessert werden. «Man muss in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen, damit weniger Plastik in die Umwelt gelangt.» Da sei auch die Politik gefragt – nebst Verboten oder Anreizsystemen, sei es nötig, dass recyceltes Plastik in Zukunft günstiger in der Herstellung werde als neues Plastik. Schliesslich solle kein Plastikexport aus Ländern mit gutentwickelten Abfallbehandlungstechnologien in andere Länder mehr erlaubt werden. Und zuletzt solle jeder bei sich selber ansetzen und den eigenen Konsum überdenken.

Denn: Die zehn Produkte machen zusammen mit Fischfanggeräten 70 Prozent des gesamten Meeresmülls in der EU aus. Eine menschengemachte Katastrophe für die Umwelt – die auch auf Artikel zurückgeht, für die es noch keine angemessenen Alternativen aus anderen Stoffen gibt. Das sind etwa: Damenbinden, Zigaretten mit Filtern aus Kunststoff oder To-Go-Becher aus oder mit Plastik. Das ist die Gruppe von Produkten, für die mangels Alternativen noch kein Verbot vorgesehen ist.

SRF 4 News, 03.07.2021; 07:00 Uhr;

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