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Zyklon in Mosambik «Wir haben kein Essen, wir haben nichts»

In Mosambik sinkt nach dem Wirbelsturm «Idai» der Wasserspiegel zwar deutlich. Doch es fehlt am Nötigsten.

Nach dem verheerenden Zyklon «Idai» sinkt der Wasserspiegel in Mosambik zwar deutlich. Das bedeutet jedoch keinerlei Entspannung im Krisengebiet – selten hat ein Wirbelsturm im Südosten Afrikas so viel Zerstörung hinterlassen: Insgesamt sind dem Welternährungsprogramm WFP zufolge rund 600'000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen – 242 Menschen starben alleine in Mosambik. Der Zyklon hat auch die Nachbarstaaten Simbabwe und Malawi getroffen.

Karte Mosambik
Legende: Am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde die Hafenstadt Beira in Mosambik. SRF

In Beira und in Zentral-Mosambik fehlt es am Nötigsten. Wo einst Häuser, Bauernhöfe und Felder waren, hat sich in der Region Buzi in der Nähe von Beira ein Binnenmeer gebildet – ungefähr so gross wie der Kanton Tessin.

Wir haben nicht einmal eine Wohnung. Wir haben kein Essen, wir haben nichts.
Betroffene

Wer kann, rettet sich auf Hausdächer oder kleine Inseln, die von den schlammigen Wassermassen eingekreist sind. Die Menschen sind verzweifelt und warten sehnlichst auf Hilfe. Rund 100'000 Menschen konnten noch nicht erreicht werden. «Wir haben keine Häuser. Alle Gebäude sind in einem schlechten Zustand und stark beschädigt. Wir haben nicht einmal eine Wohnung. Wir haben kein Essen, wir haben nichts.»

Wiederherstellung der Häuser kann beginnen

Das Schweizerische Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) geht davon aus, dass mindestens 80'000 Häuser zerstört sind. Für die Rettungsarbeiten sei es hilfreich, dass der Wasserstand deutlich gefallen sei, sagt Rudolf Gsell vom SKH: «Im Moment sind wohl keine weiteren Schäden zu erwarten. Man kann nun Nothilfemassnahmen zur Wiederherstellung der Häuser treffen.»

Spendenaufruf der «Glückskette»

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Die Glückskette sammelt für die Betroffenen des Zyklons «Idai» in Mosambik und Simbabwe. Spenden können auf das Postkonto 10-15000-6 oder online überwiesen werden.

In der Hafenstadt Beira protestieren derweil betroffene Einwohner. Sie beklagen ihre Situation und fordern Essen. Hilfslieferungen sind auf dem Weg nach Mosambik. Laut der Behörden sind rund 30 Prozent der staatlichen Nothilfezentren noch ohne Essen. Dringend benötigt wird auch sauberes Trinkwasser, um die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen wie Cholera zu verhindern.

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